Remscheider Unternehmen Dirostahl lässt Glocke im Kölner Dom wieder klingen

Remscheid · 18 Monate hat die 24 Tonnen schwere Petersglocke im Kölner Dom geschwiegen.

 Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht im Dom neben der großen Glocke.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht im Dom neben der großen Glocke.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Am Donnerstag, an Allerheiligen, soll die größte Glocke im Dom, die im Volksmund der „decke Pitter“ genannt wird, wieder erklingen. Das hat das Domkapitel am Montag mitgeteilt.

Möglich gemacht hat das unter anderem die Lüttringhausener Firma Dirostahl. Sie fertigte die 1480 Kilo schwere Aufhängung, an der der 600 Kilo schwere Klöppel der Glocke befestigt wird. In der alten Aufhängung hatte der Klöppel nicht mittig in der Glocke gesessen. Das führte dazu, dass eine Seite des Glockeninneren härter getroffen wurde als die andere. Es war nicht das erste Problem mit der Glocke. Beim Feiertagsläuten zum Dreikönigstag brach 2011 der damals noch 800 Kilo schwere Klöppel und stürzte auf die Wartungsebene des Glockenstuhls.

„Dieser Auftrag war schon etwas Besonderes für uns“, sagt Christoph Natonik, der im Vertrieb von Dirostahl arbeitet. Üblicherweise schmiedet das alteingesessene Lüttringhausener Unternehmen für den Schiffbau oder für Windkraftanlagen.

Im Januar meldete sich allerdings die Technische Hochschule Köln in Remscheid. Gemeinsam mit der Dombauhütte war dort ein Modell für eine neue Aufhängung entwickelt worden, die sich millimetergenau in der Öffnung verschieben lässt. Nach mehreren Gesprächen, bei denen die Lüttringhausener Stahlexperten unter anderem Tipps für das richtige Material gaben, begann im Sommer die Fertigung der 1,5 Tonnen schweren Aufhängung. Sie wurde aus einem mehr als vier Tonnen schweren Stahlteil geschmiedet, sagt Natonik. Im August wurde die Aufhängung nach Köln geliefert. In dieser Woche fand dann ein erstes Probeläuten statt.

Ein Besuch im Kölner Dom steht auch bei den Kollegen von Dirostahl auf dem Zettel, sagt Christoph Natonik. Wahrscheinlich Anfang des kommenden Jahres will man sich das Ergebnis des ungewöhnlichen Auftrags vor Ort ansehen und anhören.

Finanziert wurde die insgesamt 60.000 Euro teure Rückkehr der Petersglocke aus einer Spendenaktion der Kulturstiftung Kölner Dom.

Mit Material der Agentur KNA

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