Remscheid Die Remscheider Tafel soll umziehen

Remscheid · Mit einem neuen Sparpaket muss die Stadt Remscheid Vorgaben des Stärkungspaktes des Landes erfüllen und den städtischen Haushalt bis zum Jahre 2021 um 200 Millionen Euro entlasten. Ein Posten auf der 40-Punkte-Liste der Oberbürgermeisterin mit Sparvorhaben und Steuererhöhungen ist auch die Remscheider Tafel.

Was ist geplant? Die Stadt will die Hauptausgabestelle der Remscheider Tafel an der Kronprinzenstraße schließen und in einer der anderen Ausgabestellen, beispielsweise an der Wülfingstraße in Lennep, unterbringen. 50 000 Euro an Miete und Nebenkosten fielen dann weg. Laut Sparplan käme das erstmals 2014 zum Tragen. Bis 2021 geht die Stadt damit von einer Gesamtersparnis von 400 000 Euro aus.

Wieso dieser Standort? Als der Verein Remscheider Tafel 1998 gegründet wurde, war die Stadt Remscheid Gründungsmitglied. Sie stellte der Tafel die Räume in der Kronprinzenstraße 34 zur Verfügung, weil sie das Gebäude langfristig gemietet hatte. In den Räumen befanden sich zuvor ein Asylbewerberheim und die Wärmestube der Stadt. Wie aus dem Rathaus zu hören ist, läuft der Mietvertrag aus, die Stadt kann das Gebäude aufgeben und die Tafel an einem Ort konzentrieren, an das sie durch Besitz oder Mietvertrag gebunden ist. Im Gespräch ist das Haus Wülfingstraße 1.

Eignet sich das Gebäude in der Wülfingstraße? Diese Frage kann Dirk Faust, Referent von Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz, noch nicht beantworten. In dem Gebäude in Lennep sind zurzeit eines der vier städtischen Flüchtlingsheime und eine Lebensmittelausgabe der Tafel untergebracht. Die Hauptstelle der Tafel an der Kronprinzenstraße hat aber auch Lager und eine Ausgabestelle für warmes Essen. Platz wäre dafür in der Wülfingstraße vorhanden, sagt Faust, aber ob die Räume zur Lagerung von Lebensmitteln geeignet sind oder eventuell umgebaut werden müssen, müsse noch geprüft werden.

Kann die Tafel auf eine Ausgabestelle in der Innenstadt verzichten? Nein, sagt Dirk Faust. "Wir brauchen eine Ausgabestelle in Remscheid." Bei Aufgabe des Standorts Kronprinzenstraße müsste seiner Auffassung nach also ein Ersatzstandort in der Innenstadt gefunden werden. Die Remscheider Tafel hat derzeit fünf Ausgabestellen: in der Kronprinzenstraße, im Südbezirk (Burger Straße), in Lennep (Wülfing- und Max-von-Laue-Straße) und in Lüttringhausen (Gertenbachstraße). Rund 800 Remscheider haben einen Ausweis für die Tafel, sie versorgen teilweise mehrköpfige Familien.

(RP/rl)
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