Remscheid Die Remscheider Tafel hilft rund 1700 Bedürftigen

Remscheid · Einen Antrittsbesuch stattete gestern Remscheids neuer Sozialdezernent Thomas Neuhaus der Remscheider Tafel ab. In Begleitung von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz schaute er sich die Ausgabestelle, Lagerräume und Büros in der Wülfingstraße an, wo die Tafel seit zwei Jahren ihren Hauptsitz hat.

 Thomas Neuhaus (r.) kam mit OB Mast-Weisz (2.v.l) zur Tafel. Karl-Heinz Wiebel, Oliver Witte und Daniela Krein (v.l.n.r.) erklärten ihm den Betrieb.

Thomas Neuhaus (r.) kam mit OB Mast-Weisz (2.v.l) zur Tafel. Karl-Heinz Wiebel, Oliver Witte und Daniela Krein (v.l.n.r.) erklärten ihm den Betrieb.

Foto: BM-Foto HN

Aktuell besitzen 600 Menschen vor Ort einen Tafelausweis. Mit den Einkäufen versorgen sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ehe- und Lebenspartner und Kinder. Damit sind derzeit 1677 Bedürftige in Remscheid auf diese günstige Einkaufsmöglichkeit angewiesen, darunter über 400 Kinder.

"Es sollte Tafeln in unserer Gesellschaft nicht geben, aber es gibt sie. Ich möchte künftig alles dafür tun, damit der Betrieb gut läuft", sicherte Neuhaus Vorstand und Beirat seine Unterstützung zu. Gleichzeitig müsse sich sein Dezernat und auch das Job-Center immer wieder fragen, ob man genug tue, um Armut zu bekämpfen.

Der Beitrag der Stadt zu der gemeinnützigen Einrichtung ist die Bereitstellung der Räume. Dass seinerzeit aus Spargründen der Standort an der Kronprinzenstraße aufgeben wurde, habe sich nachträglich als gute Lösung herausgestellt, sagte Tafel-Geschäftsführer Oliver Witte. Weil die Stadt das Haus in der Lenneper Wülfingstraße ohnehin als Flüchtlingsheim von einem privaten Besitzer angemietet hat und dort noch Platz zur Unterbringung der Tafel war, konnten Raumkosten eingespart werden. "Die im Rahmen der Haushaltssanierung beschlossene Verlagerung der Räume, hat die Leistung nicht in Frage gestellt", sagte OB Mast-Weisz.

Von Lennep aus werden nun die anderen Ausgabestellen in allen Stadtteilen regelmäßig beliefert. Diese Aufgabe übernehmen zum Teil vier ehemalige Langzeitarbeitslose, die über einen Ein-Euro-Job in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis gelangt sind. "Auch daran sieht man die Nachhaltigkeit unserer Arbeit", sagte Witte.

Anders als etwa in der Nachbarstadt Solingen sei die Unterstützung des Lebensmittelhandels und der -produzenten in Remscheid sehr gut. "Die soziale Verantwortung der Unternehmen in Remscheid scheint sehr groß zu sein", lobte der Sozialdezernent als er hörte, dass nahezu alle Discounter, Supermärkte und Bäckereien mit der Tafel zusammenarbeiten.

Freudig überrascht waren Gastgeber und Gäste, als Beiratsmitglied Richard-Otto Bremicker ankündigte, die kompletten KFZ-Kosten für das Jahr 2014 in Höhe von 18000 Euro zu übernehmen. Damit wolle er die Arbeit an sich und genauso das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter unterstützen. Als Ansprechpartner für die rund 80 freiwilligen Helfer wurde vor kurzem Günther Patz eingesetzt, der seit 13 Jahren an zentralen Stellen des Vereins mitarbeitet.

(bona)
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