Remscheid Die alte Stockder-Villa soll abgerissen werden

Remscheid · Geht es nach dem Investor, hat die alte Stockder-Villa keine Zukunft mehr. Diese Antwort auf eine Frage, die vielen Bürgern im Stadtteil seit 2009 unter den Nägeln brennt, wurde am Dienstabend bei einer öffentlichen Ortsbegehung der SPD Remscheid-Mitte geklärt. Vielen Teilnehmern des Rundgangs schmeckte sie wenig.

 Der Investor will die Stockder-Villa abreißen, nicht sanieren.

Der Investor will die Stockder-Villa abreißen, nicht sanieren.

Foto: Hertgen

Die Villa wird nicht, wie vom Rat der Stadt geplant, kernsaniert und mit Plätzen für Tagespflege und pflegerische Dienstleistungen ausgestattet, sondern womöglich durch einen Neubau mit Wohnungen für seniorengerechtes Wohnen ersetzt.

Im unteren Teil des Gebäudes könnte die Bergische Diakonie Tagespflege betreiben, darüber würden geförderte Wohnungen im Zuschnitt von 45 bis 60 Quadratmeter sowie frei finanzierte Wohneinheiten von 80 bis 90 Quadratmeter Größe entstehen. Das erklärten der Investor Wolfgang Erbach, Bauunternehmer Hermann Runkel und Architekt Martin Kaiser etwa zwei Dutzend Vieringhausern.

Sanierung wäre zu teuer

Diese waren gekommen, um Klarheit über die Zukunft von Haus und Grundstück zu erhalten, die sich in einem unschönen Zustand präsentieren. Alle Versuche, Pflegedienstleister an dem Haus zu interessieren, seien gescheitert, sagte Runkel. Deshalb habe man sich für seniorengerechtes Wohnen entschieden. Ein weiteres Problem sei die Sanierung des Gebäudes gewesen, die zwar machbar, finanziell aber nicht tragbar sei. "Wir sehen keine andere Möglichkeit, als einen Neubau", sagte er.

Einen ersten Entwurf, der als "verhandlungsfähig" beschrieben wurde, hatte Architekt Kaiser mitgebracht. Der Plan orientiert sich an dem Neubau des benachbarten Altenheims. Er hat dieselben Außenmaße wie die alte Villa, allerdings eine Etage mehr. "Er passt ganz gut", fand ein Vieringhauser.

Anders sahen das Bezirksbürgermeister Otto Mähler und Landtagsabgeordneter Sven Wolff. Mähler hätte gerne die Fassade des Gebäudes erhalten, musste aber vom Architekten erfahren: "Das ist fast unmöglich." Wolff hatte rechtliche Bedenken: "Das steht im Widerspruch zu dem, was wir vereinbart haben." Der Rat müsse über die neue Entwicklung diskutieren.

Wenn der sich schnell für die Änderung der Pläne entscheidet und der Antrag auf Fördergelder in Düsseldorf positiv entschieden wird, könne Mitte 2013 mit dem Bau begonnen werden, sage Runkel.

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