Remscheid Deutsch lernen an der Werkbank im BIZ

Remscheid · Sommerschule für Flüchtlinge geht in die zweite Runde. Sechs Jugendliche schrauben an einem Kickboard.

 Ibrahim (13) arbeitet mit Feuereifer an der Bohrmaschine.

Ibrahim (13) arbeitet mit Feuereifer an der Bohrmaschine.

Foto: laura geuss

Strahlende Gesichter traf man gestern morgen im Berufsbildungszentrum der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI) an. Die Sommerschule für Flüchtlinge findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Inzwischen haben bereits 450 Flüchtlinge beim BZI gelernt. An der Werkbank verbessern sie nicht nur ihre Deutschkenntnisse, sondern auch ihre handwerklichen Fertigkeiten. Gemeinsam bauen sie ein Kickboard zusammen. Dabei handelt es sich um einen Metallroller mit einer langen Stange als Steuer.

Seit einer Woche arbeiten die sechs Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren an dem Fahrzeug - mit dem Ziel, es mit nach Hause nehmen zu dürfen. Die Arbeitszeit beträgt 35 Stunden pro Woche.

Laura Litjes (26) ist seit Mitte April Praktikantin am BZI und freut sich über die schnellen Fortschritte der Teilnehmer. "Manche Jugendliche sind erst seit 48 Tagen in Deutschland und taten sich anfangs sehr schwer mit der neuen Sprache." Sie lernen auch im Zwischenmenschlichen viel dazu. Für die Schulbildung ist es wichtig, Vorkenntnisse in der neuen Sprache zu sammeln. Ibrahim (13) ist Montag und Dienstag zum Beispiel zwei Stunden länger geblieben, weil ihm die Arbeit so viel Spaß macht. Auch für den späteren Beruf sei dieser Kurs ein wichtiger Schritt.

Alle Kurs-Teilnehmer, die im vergangenen Jahr im Ausbildungsvorbereitungsjahr waren, haben inzwischen einen Ausbildungsplatz bekommen. Das BZI bietet darüber hinaus die weitere Betreuung der Auszubildenden an, etwa die berufsbegleitende Sprachförderung zweimal pro Woche.

(lg/s.n.)
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