Remscheid Der Markt ist sein "Kind"

Remscheid · Dirk Bosselmann, stellvertretender Vorsitzender des Heimatbundes, organisiert den Ideellen Weihnachtsmarkt in Lüttringhausen. Viele nicht bezahlte Stunden ehrenamtlicher Arbeit steckt er in das Projekt.

Wenn morgen Vormittag der Lüttringhauser Weihnachtsmarkt eröffnet wird, kann Dirk Bosselmann durchatmen. Die Stände sind aufgebaut, hübsch geschmückt, Elektroleitungen sind gelegt, und erfahrungsgemäß sind auch die ersten Besucher schon auf der Gertenbachstraße unterwegs. Doch bis es soweit ist, liegen unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden hinter dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatbunds Lüttringhausen.

Bis vor wenigen Jahren hatte der Traditionsverein die Organisation in professionelle Hände gelegt. Um Geld zu sparen, ist es heute der Vereinsvorstand, der sich von A bis Z um alles kümmert. "Da steckt schon sehr viel Detailarbeit hinter", sagt Bosselmann, der heute am späten Nachmittag den Aufbau der 49 Marktstände überwachen wird.

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Lange im Voraus mussten Aufrufe gestartet werden, um Kontakt mit Vereinen, Schulen, Kindertagesstätten und weiteren Institutionen aufzunehmen. Es gab einen Infoabend und seitenweise Informationen für die Marktbeschicker. "Das ist deutsche Gründlichkeit. Alles muss seine Ordnung haben", sagt der Markt-Organisator schmunzelnd. Als alle Teilnehmer feststanden, fertigte er einen Standplan an — kein Problem für einen Architekten.

Was treibt Markt-Chef Bosselmann in diesen Tagen am meisten um? Klare Antwort: "Die Schilderitis", stöhnt Bosselmann über das Arsenal von Verkehrsschildern, das er spätestens 72 Stunden vor Veranstaltungsbeginn mit weiteren Helfern anbringen musste. Halteverbotsschilder wurden von der Lenneper Karnevalsgesellschaft geliehen, zusätzlich müssen einige Straßen rund ums "Dorf" vorübergehend als Einbahnstraßen ausgewiesen werden. Viele, viele Stunden freiwilliger Arbeit stecken also im ideellen Lüttringhauser Weihnachtsmarkt, bei dem ausschließlich für wohltätige Zwecke verkauft werden darf.

Was hat ihn bewogen, sich diese Aufgabe aufzubürden? Vor allem habe er den Vereinsvorsitzenden Peter Maar entlasten wollen, der sich ja sonst um alles kümmere. Und letztlich mache die Sache ja auch Spaß. "Das ist ein bisschen wie Kinderkriegen. Erst viel Stress, dann sagt man sich: Nie wieder. Und wenn's dann gut gelaufen ist, ist man sehr zufrieden", meint Bosselmann lachend. Morgen Abend überwacht er noch den Abbau, und dann heißt es: Durchschnaufen und an den Weihnachtsmarkt 2011 denken.

(RP)
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