Remscheid Der letzte Blick aufs Gemeindehaus

Remscheid · Noch hängt das Kreuz an der Außenfassade, doch die Tage des evangelischen Gemeindehauses an der Honsberger Straße sind gezählt. Der Stadtteil Honsberg macht sich auf den Weg zur "Neuen Mitte". Das Gemeindehaus wird abgerissen, seit dieser Woche laufen die Innenarbeiten.

 Von draußen hat sich am Gemeindehaus noch nicht viel verändert. Im Schaukasten gibt's noch Aushänge. Doch das Dixi-Klo für die Bauarbeiter und das Plakat an der Tür weisen auf die Arbeiten im Innern hin.

Von draußen hat sich am Gemeindehaus noch nicht viel verändert. Im Schaukasten gibt's noch Aushänge. Doch das Dixi-Klo für die Bauarbeiter und das Plakat an der Tür weisen auf die Arbeiten im Innern hin.

Foto: Jürgen Moll

Von außen betrachtet ist das Bild des evangelischen Gemeindehauses auf dem Honsberg nahezu unverändert: Ein Schaukasten weist nach wie vor auf Gemeindeangebote hin, am Eingang Honsberger Straße hängt immer noch ein großes Kreuz. Gleichwohl hat der Startschuss zur "Neuen Mitte Honsberg" begonnen. Das Gemeindehaus wird seit dieser Woche abgerissen. Bis Ende 2013 wird auf dem Gelände ein neues Stadtteil- und Begegnungszentrum entstehen, das die Evangelische Stadtkirchengemeinde, die katholische Pfarrgemeinde St. Suitbertus, der Ditib-Moscheeverein, die Stadt Remscheid, die Arbeiterwohlfahrt und der Stadtteil e.V. gemeinsam nutzen werden.

Im Gebäude selbst, in das man durch blinde, staubige Fensterscheiben Einsicht hat, haben die Abbrucharbeiten begonnen. Materialien werden abgerissen, getrennt und sortiert. Dabei geht es auch um kleinere Mengen Asbest, die fachgerecht entsorgt werden müssen. "Wenn der Innenbereich leer geräumt ist, wird das schwere Gerät zum Einsatz kommen", kündigte Gewag-Chef Hans-Jürgen Behrendt im Gespräch mit der BM an.

Die städtische Tochter ist Bauherrin und wird rund 1,5 Millionen Euro in das Objekt stecken. Die weiteren Baukosten in Höhe von 4,95 Millionen Euro werden durch öffentliche Förderung gedeckt. "Die Bausumme von 6,5 Millionen Euro ist schon eine Hausnummer", sagt Behrendt.

In fünf bis sechs Wochen werde der Abriss des kompletten Gebäudes wohl erfolgt und die Fläche eben sein. Für den Frühsommer 2012 ist der eigentliche Baubeginn geplant, derzeit werden die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben. Planerisch hat man inzwischen große Fortschritte gemacht: Die künftigen Nutzer haben ihren Raumbedarf angemeldet, das grundsätzliche Planungskonzept richtet sich nach dem Siegerentwurf des zuvor ausgeschriebenen Wettbewerbs. "Wir haben viel auf den Weg gebracht. Nun sind wir dabei, die technische Ausstattung der Räume, zu denen auch ein großer Versammlungssaal gehört, festzulegen", erläutert Behrendt.

Derlei Prozesse zu planen und abzuarbeiten ist für die Gewag nichts Neues. Die Nutzerstruktur aus konfessionsübergreifenden Gruppen sowie den Vereinen und der Stadt ist indes auch für sie ungewöhnlich. In allen Gesprächen habe er jedoch den Eindruck gewonnen, "dass es die Honsberger sehr gut miteinander können — unabhängig von Nationalität oder kulturellem Hintergrund", sagt Behrendt. Man wolle gemeinschaftlich etwas erreichen und mit der "Neuen Mitte" ein gutes Zeichen für einen Neuanfang in der Entwicklung des Stadtbezirks setzen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort