Die Gourmet-Meile, das zeigt die Realität auf der oberen Alleestraße, hat mit dem erfolgreichen Konzept des Remscheider Stadtmarketings wenig gemein. Die Meile ist vielmehr ein mobiles Tournee-Theater bodenständiger Imbiss-Stände, ergänzt um ein Kinderkarussell und einige Getränkestände. Und auch das funktioniert und es passt gut zu Remscheid. Fischbrötchen, Reibekuchen, Crêpes und Brotspezialitäten zu nicht überhöhten Preisen sprechen die Bürger an. Für die Jüngeren gibt es ein Streetfood-Mobil mit Pulled Pork. Essen geht immer.

Wer in den vergangenen beiden Tagen über die Allee schlenderte, konnte jedenfalls sehen, dass das Konzept seine Anhänger findet. Mancher Remscheider, der in der Innenstadt arbeitet, verlegte seine Mittagspause auf die Meile, andere bummelten nach Feierabend an den Ständen vorbei oder ließen sich für ein Feierabendbier auf den Holzbänken nieder. Meist trifft man einen Bekannten.

Der Zuspruch zu diesem einfach konzipierten Event zeigt, woran es der Alleestraße mangelt: Attraktionen und Abwechslung. Gerade der Bereich rund um den Brunnen lockt die Menschen an, die Spaß daran haben, dem Treiben auf Remscheids Einkaufsmeile zuzuschauen. Die Tische vor der Bäckerei Steinbrink sind immer gut besetzt, auch wenn es mal etwas kühler ist.

Dass dieser Bereich mehr Außengastronomie, mehr Leben und mehr Programm braucht, hat auch Stadtentwickler Edgar Neufeld erkannt, der für die ISG Alleestraße ein Konzept für die Belebung der Innenstadt erarbeitet hat. Demnach könnte etwa auch eine Systemgastronomie wie das „Extrablatt“ (in Wuppertal zu besichtigen) mehr Menschen auf die Allee ziehen.