Remscheid Den Träumen auf der Spur

Remscheid · Bei einer Herbstferienaktion der Kraftstation drehen Kinder und Jugendliche einen Film.

 Jeremy (links) und Iley haben Texte zu ihren Träumen geschrieben, diese sollen in den kommenden Tagen auch künstlerisch interpretiert werden und in einen Film einfließen.

Jeremy (links) und Iley haben Texte zu ihren Träumen geschrieben, diese sollen in den kommenden Tagen auch künstlerisch interpretiert werden und in einen Film einfließen.

Foto: Michael Schütz

Wovon träumen wir eigentlich und vor allem wie? Haben Träume eine Sprache oder bestehen sie aus Bildern? Fragen, mit denen sich längst nicht nur Wissenschaftler beschäftigen. Zwölf Kinder und Jugendliche, zwischen zehn und 14 Jahren, nähern sich ihren Träumen diese Woche auf einem künstlerischen Weg. Im soziokulturellen Zentrum der Kraftstation nehmen sie am Ferienprojekt von Regisseur und Choreograf Hüsnü Turan und Kameramann Abdulkadir Cakar teil. Unter dem Titel "Die Sprache meiner Träume" soll am Ende ein kurzer Film entstehen, den die Kinder selbst entwickeln und gestalten.

Zurzeit schreiben sie viel über ihre Wünsche und Träume und überlegen, wie sie die Gefühle durch verschiedene Stimmlagen sowie Tanz, Licht und Musik wiedergeben könnten. Im Kellergeschoss der Kraftstation liefen gestern bereits die ersten Aufnahmen. "Ziel ist es, dass sich die Kinder, mit künstlerischen Mitteln mit sich selbst auseinandersetzen", erklärt Turan. "Dazu lernen sie, wie Bilder in einem Film entstehen, und wie sie in Kombination mit Musik wirken. Im Grunde geht es um Ästhetik und künstlerische Erziehung."

Dazu haben die Kinder ihre Träume zunächst auf Papier festgehalten: "Ich träume davon, später mal fliegende Autos zu bauen und Superkräfte zu haben", verrät Vasco. Der Zehnjährige mit italienischen Wurzeln hat einen Teil seines Textes auf Italienisch, den anderen Teil auf Deutsch geschrieben. Den nicht nur im Alltag jongliert er mit den beiden Sprachen, im Traum verschwimmen sie manchmal sogar.

Die elfjährige Iley träumt derweil davon, als erfolgreiche Turnerin bei Olympia mitzumachen. "Ich turne sehr gerne", erklärt sie. "Mein Traumberuf ist aber Krankenschwester, weil ich sehr gerne anderen Menschen helfe." Auch sie hat ihren Text zweisprachig verfasst, auf Deutsch und Türkisch. Das Projekt gefällt den beiden sehr und kamerascheu sind sie auch nicht. "Es macht viel Spaß, und man lernt auch, wie man Filme dreht", sagt Vasco.

Vorgeführt werden soll der fertige Film am Freitag, 18. November, um 19 Uhr, im Rahmen der Veranstaltung "LichtGestalten" in der Kraftstation.

Gefördert wird das Projekt durch das Landesprogramm "Kulturrucksack NRW", das Kindern und Jugendlichen die kostenlose Teilnahme an vielfältigen, kulturellen Angeboten ermöglicht.

(sebu)
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