Remscheid Das Parkleitsystem führt in die Irre

Remscheid · Seit ein paar Wochen führt die Anzeige für eines der am meisten genutzten Parkhäuser der Stadtwerke-Tochter Park Service Remscheid (PSR) zu großen Irritationen. Schuld daran ist ein defekter Schnittstellenwandler.

 So haben es die Autofahrer am liebsten. Freie Fahrt ins Parkhaus.

So haben es die Autofahrer am liebsten. Freie Fahrt ins Parkhaus.

Foto: Moll Jürgen

Wenn die Anzeigetafel für das Rathausparkhaus unter dem Theodor-Heuss-Platz 120 freie Plätze meldet, kommt beim Autofahrer gute Stimmung auf. Parkplatzsuche - kein Problem. Doch seit ein paar Wochen führt die Anzeige für eines der am meisten genutzten Parkhäuser der Stadtwerke-Tochter Park Service Remscheid (PSR) zu großen Irritationen. Statt freier Fahrt in die Tiefgarage gibt es öfters unerwartet lange Schlangen. Wenn sich dann endlich die Schranke öffnet und die Einfahrt erlaubt ist, kann der Fahrer aber keineswegs sicher sein, im Parkhaus einen Platz zu finden. Eine Art Reise nach Jerusalem beginnt. Mit fünf, sechs anderen "Mitspielern" kreist man durchs Ober- und Untergeschoss, in der Hoffnung, einen freien Platz zu entdecken. Das kann dauern.

Grund für das irreführende Parkleitsystem ist ein technischer Defekt bei einem sogenannten Schnittstellenwandler für die Anzeigetafel vor der Zange an der oberen Alleestraße. Wie Bernd Wilde von den Technischen Betrieben (TBR) bestätigte, ist dieser Schaden vor drei Wochen bei einer routinemäßigen Kontrolle festgestellt worden. "Ein neuer Schnittstellenwandler ist bestellt. Wir hoffen, ihn nächste Woche einbauen zu können", sagt Wilde. Der Schnittstellenwandler ist zuständig für die Kommunikation zwischen den Schranken am Ein- und Ausgang des Parkhauses und den Anzeigetafeln. Wenn diese zusammenbricht, reagiert das Prinzip Zufall.

Die Monate November und Dezember gehören in der Bilanz der PSR zu den wirtschaftlich ertragreichsten Zeiträumen. Vorweihnachtszeit ist Einkaufszeit. "Das zeigt, dass die Innenstadt von Remscheid für viele zum Einkauf interessant ist", sagt Matthias Bioly, Geschäftsführer der Parkhäuser. Die PSR betreibt insgesamt sechs eigene beziehungsweise gepachtete Parkeinrichtungen mit insgesamt etwa gut 1.200 Stellplätzen. Für weitere vier Parkhäuser mit 700 Stellplätzen erbringt die PSR Dienstleistungen. Dazu zählen: Tiefgarage "Rathaus", Parkhaus Allee-Arkaden", Parkhaus "Am Markt", Parkhaus "Daniel-Schürmann-Straße", Theaterparkplatz und Parkhaus "Altstadt Lennep". Veränderungen auf der Alleestraße spürt der Parkhausbetreiber sofort. Nach Angaben von Bioly sei die Frequenz der Parker im Parkhaus "Allee-Arkaden" deutlich angestiegen, nachdem dort ein Black.de-Store eröffnet habe. Alle sind ans Parkleitsystem angeschlossen. Dieses verfügt über 50 dynamische Wegweiser im Stadtgebiet. Inzwischen gibt es laut Wilde neue und modernere System auf dem Markt, die noch kundenfreundlicher für Autofahrer arbeiten. Sie überwachen mit Kameras jeden einzelnen Parkplatz in der Garage und zeigen mit Lämpchen dem Fahrer an, wo eine freie Bucht ist. "Doch solche Systeme sind enorm teuer", sagt Wilde.

 Ob auch wirklich 168 freie Plätze im Rathaus-Parkhaus vorhanden sind, ist zurzeit nicht sicher.

Ob auch wirklich 168 freie Plätze im Rathaus-Parkhaus vorhanden sind, ist zurzeit nicht sicher.

Foto: Jürgen Moll

Auf dem Investitionsplan der PSR steht die Anschaffung eines solchen Systems nicht. In jüngster Zeit investierte die PSR in neue Notstromaggregate und in die Sprinkleranlagen. Nach einer Grundreinigung der Parkhäuser im Frühjahr will Bioly eine Liste aufstellen für notwendige Reparaturen. Mit großen Schäden durch Vandalismus rechnet er nicht: "Damit sind wir nicht über Gebühr beschäftigt."

(RP)
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