Remscheid Das Margeritenmeer ist ein Paradies für Insekten

Remscheid · An dieser Wiese kann man sich fast gar nicht sattsehen. Ein Blütenmeer aus Margeriten erfreut das Auge. Dieses Paradies für Bienen, Schmetterlinge, Rehe und anderen Tieren gehört Susanne und Andreas Fohrmann.

 Susanne Fohrmann auf ihrer Magerwiese, auf der es dank der Blumenvielfalt kräftig summt und brummt.

Susanne Fohrmann auf ihrer Magerwiese, auf der es dank der Blumenvielfalt kräftig summt und brummt.

Foto: Jürgen Moll

Vor sieben Jahren zog es die ehemaligen Lenneper ans Neuland 12, an der Stadtgrenze zu Wuppertal. Nach und nach entstand auf dem ein Hektar großen Grundstück Magerwiesen. Neben den Margeriten wachsen unter anderem auch Schafgabe, Sauerampfer, Spitzwegerich, Wiesenkraut und andere Wildblumen oder Kräuter auf den beiden großen Wiesen. Das Ehepaar pflanzte zusätzlich eine Fruchthecke sowie heimische Obstbäume. Seit gut drei Jahren gibt es zudem vier Bienenstöcke von den "Wupperbienen" im hinteren Teil.

"So sorgsam, wie die Fohrmanns das machen, gibt es das selten im Bergischen", lobt Frank Stiller von der unteren Naturschutzbehörde das Engagement für die Rettung der Insekten. Denn Bienen und Co. fehlen häufig Nahrungsquellen und Rückzugsorte. Das Insektensterben ist die Folge.

Wie es anders geht, zeigen die beiden Remscheider. Als sie in das Naturschutzgebiet gezogen sind, haben sie sich von der unteren Naturschutzbehörde beraten lassen. Seitdem summt und brummt es unüberhörbar im Garten. Auch, weil noch Saatgut im Boden vorhanden war. "Die Geräusche am Abend sind ganz toll", schwärmt Susanne Fohrmann. Die 52-Jährige achtet auch beim Kauf von Blumen auf bienenfreundliche Arten.

"Wir sind vom Reihenhaus in die Natur gekommen und machen das aus der Überzeugung heraus", beschreibt Andreas Fohrmann (53). Einmal im Jahr wird die Magerwiese gemäht und das Heu aufgesammelt. Das sei wichtig, damit die Blumen auch wieder im nächsten Jahr wachsen können, betont Stiller. Sammelt man es nicht auf, entsteht ein Filz, gegen den die kleine Blüher nicht ankommen können.

Es müsse nicht immer gleich der ganze Garten in eine Naturwiese umgewandelt werden. Ein kleines Stück reiche schon, erklärt Stiller. Die Naturschutzbehörde hat im vergangen Jahr Saatgut auf einer artenreichen Fläche im Raum Falkenberg gesammelt, bringt es in diesem Jahr wieder aus. Auch an die Bürger soll etwas verteilt werden. Mit der Margerite gehe es am besten. "Wichtig ist, dass das Umdenken im Kopf anfängt", sagt Thomas Friese von der Naturschutzbehörde. Wo die Margerite wachse, sei die Welt - nicht nur aus Insektensicht - in Ordnung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort