Neubau Das BZI wächst für die Zukunft

Remscheid · Die Auslastung des Berufsbildungs-Zentrums der Metall und Elektroindustrie ist enorm. Auf dem Gelände der alten Werkzeugfabrik Artur Dürholt entsteht nun ein Neubau für moderne Ausbildungs-Werkstätten.

 Geschäftsführer Michael Hagemann stellte zusammen mit Ralf Mayer (r.) die Pläne für die BZI-Erweiterung vor.

Geschäftsführer Michael Hagemann stellte zusammen mit Ralf Mayer (r.) die Pläne für die BZI-Erweiterung vor.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Für Michael Hagemann, Geschäftsführer des Berufsbildungszentrums der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI), endete am Freitag eine Woche mit angenehmen Terminen. Am Mittwoch hatte er die ersten zwölf Studenten des gemeinsam mit der Rheinischen Fachhochschule Köln aufgelegten neuen Studiengangs Produktionstechnik begrüßt. Gestern stellte er der Öffentlichkeit den Zeitplan für ein zentrales Neubauprojekt vor.

Auf dem Grundstück der seit Jahren leerstehenden Werkzeugfabrik Artur Dürholt, die nur einen Steinwurf entfernt liegt vom Standort des BZI, entsteht bis Ende 2020 der Neubau der Ausbildungswerkstätten für die Bereiche Metall, Elektro und Steuerungstechnik. Das Projekt mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro ist für das BZI von großer Bedeutung. Mit einer Auslastung von 125 Prozent im Jahr 2017 ist das BZI als Ausbildungsort für technische Fachkräfte gefragter denn je. Zwischenzeitlich wurde in angemieteten Containern unterrichtet.

Der Neubau wird aber nicht nur mehr Werkstattplätze und Plätze für die Unterweisung schaffen, er bietet mit 5500 Quadratmetern Fläche auch deutlich mehr Platz für moderne Anlagen als es in den aktuellen Werkstätten (2775 Quadratmeter) der Fall ist. Diese Gebäude stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren. „Es gibt mehr Raum für alle“, sagte Hagemann.

Im Frühjahr 2020 soll der Umzug stattfinden. Anschließend werden die alten Werkstatthallen abgerissen und so Platz schaffen für 130 Parkplätze. „Die allermeisten Auszubildenden kommen mit dem Auto“, berichtete Hagemann.

In der letzten Septemberwoche sollen die Abrissarbeiten an der Fabrik beginnen. Zunächst wird entkernt, „dann rücken die Bagger an“, berichtet Dipl. Ing. Ralf Mayer von der assmann GmhH. Im Oktober wird dann mit dem Neubau begonnen. Man gehe mit „Respekt vor dem bergischen Fels“ an Aushubarbeiten, sagte Mayer. Wegen des starken Gefälles des Geländes zur Lenneper Straße hin wird sich das Gebäude dort mit seinen zwei Geschossen präsentieren. Zur Wüstenhagener Straße hin wirkt es eingeschossig. Auf dieser Seite bekommt der Neubau passend zum Auftraggeber eine Metallketten-Fassade. Indem man das seit Jahren sich selber überlassene Gebäude abreiße, tue das BZI auch etwas für das Remscheider Stadtbild, sagte Hagemann.

Doch während die alte Hülle endgültig verschwindet, bleibt die Werkstatt selber, in der viele Jahre lang Schraubenschlüssel, Steckschlüssel und Kreuzschlüssel gefertigt wurden, der Nachwelt zumindest teilweise erhalten. Einige der alten Maschinen gingen als Spende unter anderem an das Deutsche Werkzeugmuseum. Zuvor allerdings nutzte Fotograf Axel K. Schoeps die verlassenen, die Atmosphäre einer anderen Zeit atmenden Räume für Fotosessions – teilweise mit weiblichen Models. Daraus ist ein Kalender entstanden.

Kalender „Lost Place Remscheid 2019“ ist für 14,95 Euro in der ErlebBar, Hindenburgstraße 8, zu erwerben.

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