Remscheid Das Badeparadies ist eine Großbaustelle

Remscheid · Im H2O wird seit drei Tagen rund um die Uhr gearbeitet: Bis 24. September wird die Anlage auf Vordermann gebracht - danach soll sie wieder im neuen Glanz erstrahlen. Mehr als 700.000 Euro kosten die Sanierungsmaßnahmen.

 Wo sich sonst Besucher nach einem ihrer Saunagänge erholen, werden in diesen Tagen Baumaterialien zwischengelagert.

Wo sich sonst Besucher nach einem ihrer Saunagänge erholen, werden in diesen Tagen Baumaterialien zwischengelagert.

Foto: Moll Jürgen

Der erste Eindruck ist erdrückend, wenn man das H2O bei regulärem Bade- und Saunabetrieb kennt. Auf der Baustelle sind die Arbeiten im vollen Gang, die Stimmung ist angespannt. Denn bis zur Wiedereröffnung am 25. September muss jeder Bereich fertig gestellt sein. Auch die Geräuschkulisse ist nicht wieder zu erkennen. Keine kreischenden Kinder. Das Plätschern des Aquariums in der Eingangshalle wird vom Dröhnen eines Presslufthammers übertönt. Der Lärm zieht sich durch den gesamten Gebäudekomplex.

Vom 4. bis 24. September wird das H2O auf Vordermann gebracht. Drei Wochen am Stück bleibt das Sauna- und Badeparadies in Hackenberg geschlossen. "So lang wie noch nie in unserer Geschichte", sagt Badleiter Christian Liese. Bei den vielfältigen Arbeiten, die im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr durchgeführt werden, vor allem im Bereich der Umkleiden, gab es eine tierische Überraschung, die den Betrieb an einer Stelle kurzfristig aufhielt. Beim Entfernen der Holzverschalung an einer Außenwand vor der Saunalandschaft summte es bedrohlich. Die Handwerker stachen buchstäblich in ein Hornissennest.

 Die Umbauarbeiten im H2O sind im vollen Gange: Auf 500 Quadratmetern ist der alte Umkleidetrakt der Wasserlandschaft verschwunden, der Grundstein für die neuen Schränke sind bereits gelegt.

Die Umbauarbeiten im H2O sind im vollen Gange: Auf 500 Quadratmetern ist der alte Umkleidetrakt der Wasserlandschaft verschwunden, der Grundstein für die neuen Schränke sind bereits gelegt.

Foto: Jürgen Moll

Gestern Mittag rückte der Kammerjäger an, um dem Treiben ein Ende zu bereiten. Die an sich völlig friedlichen Brummer mussten abgetötet werden. "Es war Gefahr im Verzug, wir hatten keine Wahl", betont Christian Liese, auch wenn er das Volk lieber erhalten hätte. Doch das war nicht möglich. Am Dienstag waren die Insekten beim Abriss der Planken aufgefallen. "Die Bauarbeiter hörten plötzlich Geräusche und standen in einer Wolke." Die Wand lebte. Umgehend wurde ein Experte zu Rat gezogen. Ein Imker näherte sich dem Nest in Schutzkleidung auf einem Gerüst. Ursprüngliche Idee war es gewesen, das Nest zu entfernen und umzusiedeln. Dies gelang aber nicht. Deshalb rückte gestern ein Schädlingsbekämpfer an.

Bis auf das Sportbecken ist in allen Bassins das Wasser abgelassen worden. "Der Aufwand wäre zu groß, um 1200 beheizte Kubikliter auszutauschen", sagt der Betriebsleiter. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern wurden bereits die alten Umkleiden der Wasserlandschaft demontiert, zerkleinert und zertrümmert. Sie werden von Grund auf erneuert. Im Vergleich zu vorher wirkt dieser Bereich jetzt relativ klein. Handwerker arbeiten seit gestern Morgen an den neuen Kabinenkästen. Rot, grau und schwarz sind die Farben, die für die neuen Schränke ausgewählt wurden. "Am ersten Tag haben wir hier 18 Container mit mehr als 250 Tonnen Bauschutt beladen", erklärt Liese.

 Allein am ersten Tag der Revision sind 18 Container mit Bauschutt beladen und abtransportiert worden.

Allein am ersten Tag der Revision sind 18 Container mit Bauschutt beladen und abtransportiert worden.

Foto: Moll Jürgen

Bereits in den ersten Tagen der dreiwöchigen Sanierungsphase hat sich durch die zügige Arbeit der Handwerker in allen Bereichen einiges verändert. Kaputte Fliesen werden repariert, neu verfugt und aufgebessert. Mit Kernbohrungen wurde 70 Jahre alter Beton rausgerissen.

Mehrere Firmen sind mit ihren Mitarbeitern an den Umbauarbeiten beteiligt. "Manche Leute sehen die Arbeiten hier als selbstverständlich an und unterschätzen den Aufwand, den wir mit der Aufbesserung der Anlage haben", bedauert Liese. Im laufenden Betrieb sei es nicht möglich, solche Arbeiten zu erledigen. "Um die Schließung während der Renovierung kommen wir nicht herum."

(RP)
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