Corona-Krise in Remscheid Remscheiderin plant „Quarantäne-Buch“

Remscheid · Elisabeth Erbe ruft Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren dazu auf, kurze Geschichten für ein Buchprojekt zu schreiben. Die Themen der Beiträge sind frei wählbar. Einsendeschluss ist Ende April.

 Elisabeth Erbe ist Gründerin und Geschäftsführerin des Erbe-Verlags.

Elisabeth Erbe ist Gründerin und Geschäftsführerin des Erbe-Verlags.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Dass die Corona-Krise in vielen Menschen die Kreativität beflügelt, zeigt sich an unterschiedlichen Punkten im Leben. Wo der eine ein lange vernachlässigtes Hobby wieder entdeckt, findet der andere ein ganz neues Hobby. Elisabeth Erbe wiederum hat sich daran erinnert, dass sie vor zehn Jahren schon einmal ein Buchprojekt mit Beiträgen von Kindern ins Leben gerufen hat. Die Remscheiderin ist Gründerin und Geschäftsführerin des Erbe-Verlags.

„Damals war es ein Projekt zum Thema ‚Du gehst durch einen magischen Spiegel – was passiert dann?‘ Das lief richtig gut und viele Kinder und Jugendliche haben da mitgemacht und ihre Gedanken und Ideen aufgeschrieben“, sagt Elisabeth Erbe. In Zeiten von Corona wolle sie nun Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren dazu aufrufen, an einem neuen Quarantäne-Buch-Projekt mitzuwirken.

Viele junge Menschen könnten sich zurzeit nur zu Hause aufhalten, außerdem könnten viele die ungewöhnliche und auch belastende Situation rund um Kontaktsperre und die Bedrohung durch ein unsichtbares Virus gar nicht verstehen. „Ich habe mir die Frage gestellt – wie analysieren Kinder diese Situation? Vielleicht können sie es ja in eine kreative Form bringen, indem sie darüber schreiben“, sagt Elisabeth Erbe.

Form und Inhalt der Beiträge seien völlig frei wählbar. „Es ist ganz egal, ob es sich um Märchen, Fantasy, Krimi, Abenteuer, Science-Fiction, Romantik, Gedichte – oder auch ganz reale Geschichten handelt. Auch Corona muss nicht drin vorkommen, aber ich würde mir schon wünschen, dass das Thema vielleicht doch ein wenig verarbeitet wird“, sagt die 46-Jährige. Aus den eingereichten Texten werde ein „ganz besonderes Quarantäne-Buch“ entstehen, da ist sich die Remscheiderin sicher.

Ihr Aufruf richte sich an Kinder und Jugendliche in erster Linie aus Remscheid – aber auch darüber hinaus. Dennoch soll es sich um ein ganz regional verwurzeltes Projekt handeln, sagt Elisabeth Erbe. „Ich brauche etwa 25 bis 30 Teilnehmer, damit daraus ein Buch wird. Jeder Beitrag sollte maximal vier Word-Seiten umfassen – gerne können aber auch selbst gemalte Bilder dabei sein“, sagt die 46-Jährige.

Eine Illustratorin, die das Titelbild gestalten werde, habe sie ebenfalls bereits an der Hand. „Bis Ende April werden die Beiträge angenommen, denn das Buch soll noch vor den Sommerferien erscheinen“, sagt Erbe. Die Finanzierung des Buchprojekts werde sie aus eigener Tasche stemmen, vielleicht werde sie aber auch noch Sponsoren finden. „Es ist ein Herzensprojekt, es muss keinen Gewinn abwerfen“, sagt Elisabeth Erbe.

Sie selbst schreibe auch schon seit ihrer Kindheit Geschichten und Bücher. „Ich habe bereits 35 Bücher veröffentlicht. Ich bin sehr gespannt, was von den jungen Autoren kommt“, sagt die 46-Jährige. Das Lektorat werde sie selbst übernehmen. Zeit genug habe sie im Moment, Corona sei Dank.

„Mein Urlaub ist zunächst einmal gestrichen, daher werde ich das selbst übernehmen“, sagt Elisabeth Erbe. Das Buch soll in einer kleinen Auflage von maximal 300 Exemplaren gedruckt werden – und als Hardcover. „Ich liebe Hardcover-Bücher, deswegen soll dieses Buch auch in diesem Format erscheinen“, sagt die Remscheiderin.

Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen werden als Dankeschön übrigens ein kostenloses Freiexemplar des gemeinsamen Werks bekommen, im Handel wird das Buch zehn Euro kosten.

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