Coronavirus in Remscheid Nach Weihnachten soll geimpft werden

Remscheid · Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass in Remscheid noch in diesem Jahr die ersten Impfungen gegen Covid-19 stattfinden werden. Am Donnerstag hat die Verwaltung Daten der Alten-und Pflegeheime der Stadt an das Land übermittelt.

 Eine Krankenschwester in Puerto Rico impft einen Gesundheitsarbeiter mit dem Wirkstoff von Pfizer-Biontech, der auch hier verimpft wird.

Eine Krankenschwester in Puerto Rico impft einen Gesundheitsarbeiter mit dem Wirkstoff von Pfizer-Biontech, der auch hier verimpft wird.

Foto: dpa/Carlos Giusti

Die Chancen steigen, dass in Remscheid noch in diesem Jahr erste Impfungen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus stattfinden können. Das soll in den Alten- und Pflegeheimen passieren. Aktuell gilt der 27. Dezember als wahrscheinlichster Termin für den Startschuss.

Die Stadt hat am Donnerstag nach einer Aufforderung durch das Land die Daten aller stationären Pflegeeinrichtungen nach Düsseldorf übermittelt. In einem nächsten Schritt wird die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Kontakt zu den Häusern aufnehmen, sagte Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan auf Anfrage unserer Redaktion. Er ist der verantwortliche Koordinator für das Impfzentrum, das seit Dienstag in der Sporthalle West in Reinshagen bereitsteht. Die Kassenärzte sind Partner der Stadt bei diesem Thema. Sie stellen das Personal, um die Bürger der Stadt zu impfen. 

Wie dynamisch die Lage bei diesem Thema ist, zeigt die Tatsache, dass es Anfang der Woche noch hieß, dass die mobilen Impfteams von der Halle West aus in die Pflegeeinrichtungen in Remscheid starten werden, weil dorthin der Impfstoff geliefert wird. Nach den neuesten Informationen vom Land wird der Impfstoff der Firma Biontech nun direkt in die Einrichtungen geliefert und dann dort so aufbereitet (unter anderem durch Beimischung einer Kochsalzlösung), dass er verimpft werden kann.

Welche Einrichtung als erste den Impfstoff bekommt, ist aktuell noch nicht bekannt. Alle Heime werden in den kommenden Tagen aufgefordert, zu eruieren, wie viele ihrer Bewohner geimpft werden wollen, berichtet Eul-Jordan über seinen aktuellen Informationsstand. Denn die Impfung ist freiwillig. Nach dem Ergebnis dieser Erhebung richtet sich die Anzahl der Impfdosen, die in die Häuser geliefert werden. Die so sehnlichst erwartete Lösung, die einmal rekonstruiert nicht endlos haltbar ist, soll nicht verschwendet werden.

Dass die Benachrichtigung aktuell anläuft, hat mit der nötigen Vorbereitungsphase zu tun. Die Häuser brauchen etwas Vorlauf, um im kleinen Maßstab eine Impfstraße vorzubereiten, wie sie in der Halle West seit Dienstag für die Impfung von bis zu 400 Menschen am Tag vorgehalten wird.

Krisenstabsleiter Thomas Neuhaus zeigte sich am Donnerstag erfreut und erleichtert über die Nachrichten aus Düsseldorf. Erfreut, weil es endlich positive Nachrichten und konkrete Perspektiven in der Corona-Krise gibt. Erleichtert, weil die jüngsten Entwicklungen in der Seestadt auf dem Berge besorgniserregend sind. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus steigt täglich, liegt derzeit bei 63. Es sind zum überwiegenden Teil alte Menschen, die sterben.

Dass es jetzt vom Zeitplan her so konkret wird, hat mit der Ankündigung der Europäischen Arzneimittelagentur zu tun, am Montag, 21. Dezember, über die Zulassung des Impfstoffs der Firma Biontech entscheiden zu wollen. Als Reaktion kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Startschuss für die Corona-Schutzimpfungen in NRW an. Wenige Stunden nach dem Erhalt der guten Botschaft aus Düsseldorf stellten sich Neuhaus und Eul-Jordan am Abend in einer Sondersitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen und Pflege den vielen Fragen der CDU-Fraktion rund um die Corona-Strategie der Stadt.

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