Remscheid CDU will Musikschule und Sporthalle in Neubau vereinen

Remscheid · Der Vorsitzende des Kulturausschusses, Karl-Heinz Humbert, will mit seinem Vorstoß frischen Wind in die Diskussion um die Kulturmeile bringen.

 Karl-Heinz Humpert ist kulturpolitischer Sprecher der CDU.

Karl-Heinz Humpert ist kulturpolitischer Sprecher der CDU.

Foto: hn-

Über die weitere Entwicklung der drei Remscheider Kulturinstitutionen Galerie, Musik- und Kunstschule sowie das Haus Cleff sollte nach Ansicht von Karl-Heinz Humpert, kulturpolitischer Sprecher der CDU, nicht isoliert entschieden werden. Der bisherige Kulturausschussvorsitzende plädiert im Gespräch mit der BM für einen Neubau der Musik- und Kunstschule im Stadtzentrum, für den Erhalt der Galerie und für eine attraktive Konzeption für das Haus Cleff.

 Noch ist die Musik- und Kunstschule in der Bökervilla untergebracht, doch gilt das altehrwürdige Gebäude als lukrative Immobilie mit rentablem Verkaufswert.

Noch ist die Musik- und Kunstschule in der Bökervilla untergebracht, doch gilt das altehrwürdige Gebäude als lukrative Immobilie mit rentablem Verkaufswert.

Foto: Hertgen

Aus Sicht von Humpert wäre es "völlig kontraproduktiv", die beiden Häuser an der Scharffstraße, in denen die Galerie untergebracht ist, zu schließen - so wie es der Beschluss des Rates vor drei Jahren vorsieht. "Diese beiden Häuser sind in der Innenstadt neben dem Rathaus und dem Theater die einzige Attraktion, die Remscheid zu bieten hat", sagt Humpert. Wenn Alt-Remscheid von den zu erwartenden Besucherströmen ins Designer Outlet Center in Lennep profitieren will, dann müsse die Innenstadt auch touristisch etwas bieten. Mit einer attraktiven Galerie und einem neugestalteten Haus Cleff könne man Besucher aus Lennep in die Innenstadt locken. "Mit einer neu begrünten Alleestraße gewinnen wir keine Besucher", sagt Humpert.

Wenn die Galerie erhalten bleiben soll, was passiert dann mit der Musik- und Kunstschule? Die SPD hatte in ihrem Wahlprogramm sich eindeutig positioniert. Sie will, dass die MKS aus ihrem bisherigen Domizil in der Bökervilla in die Räume der Galerie zieht. Das Grundstück, auf dem die leerstehende Villa am Bökerspark könnte verkauft werden. Da es sich um ein exponiertes Grundstück handelt, erwartet die Stadt einen guten Verkaufserlös, der Löcher im Etat stopfen könnte. Interessenten für dieses städtische Filetgrundstück soll es geben. "Ich habe Verständnis für die Verkaufsinteressen", sagte Humpert. Wenn die Galerie erhalten bleibt und die Bökervilla verkauft werden soll, wo soll dann die MKS hin?

Humpert plädiert für einen Neubau in der Innenstadt. Er schlägt vor, dass das geplante Gebäude für eine Mehrzweckhalle, in der auch Schulsport angeboten wird, auf dem Friedrich-Ebert-Platz oder auf dem Parkplatz des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums so konzipiert wird, dass dort auch die MKS ihre Räume bekommt. Laut Humpert hat dies mehrere Vorteile: Mit dem Neubau der Mehrzweckhalle lassen sich Sport- und Kulturjugend gleichermaßen fördern.

Für solche Projekte gebe es vom Land Fördermittel, sagt Humpert. Die Innenstadtlage sei für die MKS überlebenswichtig. "Wer die MKS in irgendein abgängiges Schulgebäude am Rande der Stadt legen will, der macht sie kaputt", sagt Humpert. Zudem ermögliche die zentrale Lage eine bessere Kooperation mit den Schulen. Die MKS sei auf Kooperationen mit Schulen angewiesen.

Humpert erwartet vom neuen Rat, dass man "substanziell gemeinsam über das Remscheider Kultureck" nachdenken sollte. Und zwar über alle Parteigrenzen hinaus.

(RP)
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