Remscheid Bürger sollen Allee mitplanen
Remscheid · Die Alleestraße ist Remscheids Sorgenkind – und soll es nicht bleiben. Mit langem Atem und einem guten Konzept möchte die Stadt gegen Leerstände und Tristesse angehen.
Die Alleestraße ist Remscheids Sorgenkind — und soll es nicht bleiben. Mit langem Atem und einem guten Konzept möchte die Stadt gegen Leerstände und Tristesse angehen.
Wohin die Reise gehen könnte, will Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein am Dienstag, 4. Juli, bei einem Workshop über die Zukunft der Innenstadt mit den Bürgern besprechen und diskutieren. "Wir wollen die Bürger ins Boot holen", sagte er gestern in einem Pressegespräch.
Workshop mit Arbeitsgruppen
Seine Idee von der Alleestraße der Zukunft umriss Sonnenschein dabei auch. Die Alleestraße ist schon jetzt als Einkaufsstraße für Remscheid zu groß und wird es in Zukunft noch mehr sein, da die Remscheider Bevölkerung dramatisch schrumpft. Also schlägt Sonnenschein eine Teilung vor: Die untere Alleestraße sollte als Fußgängerzone aufgegeben und vornehmlich zum Wohnen genutzt werden. Die Einkaufswelt konzentriert sich auf die obere Hälfte. "Die Bürger können ruhig sagen, der Sonnenschein spinnt", sagte der Stadtplaner gestern. Hauptsache sei, sie kommen mit ihm ins Gespräch.
"Wir brauchen eine Vision für die Alleestraße", sagte Sonnenschein. Dabei müssen sich die Remscheider von der Vergangenheit verabschieden, meint Sonnenschein und zeigte ein Foto aus der Broschüre, die die Stadt für den Workshop aufgelegt hat: Es zeigt eine idyllische Einkaufsszene aus dem Jahr 1958: Weihnachtsbeleuchtung, der Kaufhof mit einer langen Schaufensterfront, viele Kunden beim Bummeln. "Das gibt es nicht mehr."
Was die Alleestraße heute tatsächlich zu bieten hat, hat die Stadt im Vorfeld des Workshops zusammengetragen: Einwohnerdichte, Verkehr, Leerstände, Grünflächen, Veranstaltungen. Diese Ausgangslage möchte Sonnenschein zu Beginn des Workshops ab 14 Uhr vortragen. Vier Fachleute werden dann kurze Impulsreferate zu den Themen Städtebau, Einzelhandel, Verkehr und Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) halten, bevor sich die Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen zu denselben Themen zusammenfinden. Ab 18 Uhr werden die Ergebnisse im Rathaus präsentiert. "Die Veränderung der Alleestraße wird nicht von heute auf morgen kommen", sagt Sonnenschein. Die Stadt wolle sie aber anstoßen.
Di. 4. Juli, 14-18 Uhr, Rathaus, großer Sitzungssaal, Theodor-Heuss-Platz.
