Remscheid Brücke – Bahn lässt nun auch samstags arbeiten

Remscheid · Mehrarbeit ist nötig, um Zeitplan einzuhalten. Zeitweise muss der Park unter der Müngstener Brücke ganz gesperrt werden. Es wird überlegt, Boden unter dem Bau wegen der Bleibelastung auszutauschen.

Das schlechte Wetter der zurückliegenden Wochen hat der Bahn einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil die Bauarbeiter die Sanierungsarbeiten an der Müngstener Brücke aufgrund von Regen und Wind immer wieder unterbrechen mussten, hinkt das Unternehmen inzwischen seinem Zeitplan hinterher. Aus diesem Grund wird ab diesem Monat nun auch an Samstagen gearbeitet. Das kündigte die Bahn gestern an.

"Die diesjährigen Maßnahmen werden aber wie vorgesehen am 3. November abgeschlossen sein", sagte Michael Käufer, der für die Müngstener Brücke zuständige Projektleiter der Bahn. Bis dahin, so der Plan, soll der gesamte Brückenaufbau samt der Gleise auf dem 107 Meter hohen Bauwerk zwischen Solingen und Remscheid erneuert sein.

Dazu werden nach und nach ab Mitte Juli insgesamt 63 Fahrbahnabschnitte ausgetauscht. Da die neuen Bauteile jeweils mehr als elf Tonnen wiegen, mussten nicht nur an der Brücke selbst, sondern auch im darunterliegenden Brückenpark umfangreiche Sicherungen vorgenommen werden. So ist jetzt ein rund 100 Meter langer überdachter Durchgang fertig, der Besucher des Parks vor herunterstürzenden Teilen schützen soll.

Wenn die besonders schweren Elemente abtransportiert beziehungsweise aufgebaut werden, sind laut Bahn kurzfristige Sperrungen des Brückenparks direkt unterhalb der Brücke unvermeidlich. So kann dann auch die Liegewiese an der Wupper nur eingeschränkt genutzt werden. Und weiter muss der Fluss selbst in Müngsten für Kanuten und Kajakfahrer gesperrt werden. Entsprechende Schilder werden die Wassersportler an den Ein- und Ausstiegen am Fluss auf die Gefahren hinweisen.

Noch nicht abgeschlossen sind die Gespräche zwischen Bahn und Denkmalschutz über dauerhafte Sicherungen, die an der Brücke zum Beispiel Fallschirmspringer abhalten können. Inzwischen gibt es aber mehrere Varianten, die diskutiert werden. Zum einen wird über einen höheren Zaun auf der Brücke nachgedacht. Darüber hinaus gibt es aber auch Überlegungen, die seitlichen Zugänge zu dem historischen Bauwerk besser abzuriegeln. Ebenfalls denkbar ist zudem eine teilweise Beleuchtung der Brücke, die vor einem illegalen Betreten abschrecken soll.

Ein weiteres Problem stellt die Altlastensanierung unterhalb der Müngstener Brücke dar. Zwar bekommt der Bau im Zuge der Renovierung einen neuen Anstrich, dessen Farbe nicht mehr bleihaltig ist. Doch der alte Anstrich enthält diesen Schadstoff. Und dieser gelangte beim Abblättern der Farbe in den Boden. Deshalb gibt es nun Überlegungen, das Erdreich unter der Müngstener Brücke auszutauschen. Bis zu welcher Tiefe dies notwendig werden könnte, ist jedoch noch unklar. "Auch dazu laufen Gespräche mit den Städten Solingen und Remscheid", sagte eine Sprecherin der Bahn gestern.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort