Remscheid "Bruchpilot" steht nun vor Gericht

Remscheid. · Am Mittwoch, 26. Juni, um 8.30 Uhr wird vor dem Amtsgericht Wuppertal das Gerichtsverfahren gegen einen Hubschrauberpiloten aus Remscheid eröffnet. Der Hubschrauberpilot war im April des vorigen Jahres abgestürzt.

Hubschrauber stürzt in Wuppertal ab
7 Bilder

Hubschrauber stürzt in Wuppertal ab

7 Bilder

In dem Hubschrauber befanden sich der zur Unfallzeit der 56-jährige Pilot und drei Passagiere. Alle vier Insassen wurden beim Absturz verletzt. Am gecharterten Helikopter des Typs Robinson R 44 soll nach Angaben des Gerichts Sachschaden in Höhe von 336.000 Euro entstanden sein.

Doch darum geht es nicht in der Verhandlung. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Piloten des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, der fahrlässigen Körperverletzung sowie Start und Landung ohne Zustimmung der Luftfahrtbehörde durchgeführt zu haben. Nach Angaben von Lars Petersen, Sprecher des Wuppertaler Amtsgerichts, hatte der Beschuldigte einen Strafbefehl über 16.500 Euro bekommen. Gegen diesen Strafbefehl hatte der Angeklagte, ein Remscheider Unternehmer, Einspruch eingelegt. Dadurch kommt es zwangsläufig zu einem Strafprozess.

Worum geht's? Um eine Situation, bei der noch geklärt werden muss, ob es sich um einen Notfall handelte oder nicht? Einem 63-jährigen Passagier soll während des Hubschrauber-Fluges schlecht geworden sein. Der Remscheider Hobbypilot landete auf einer Pferdekoppel in der Ortschaft Spieckern nahe der Stadtgrenze zu Remscheid. Kurz darauf soll sein Sohn mit seiner Freundin in die Maschine zugestiegen sein. Beim Start streifte der Hubschrauber eine 10.000 Volt Stromleitung. Er stürzte aus zwölf Meter Höhe ab. Gleichwohl soll der 63-Jährige danach keinen Arzt aufgesucht haben.

Die Staatsanwaltschaft bezweifelt, ob tatsächlich eine Notsituation vorgelegen hat. Sie geht vielmehr von einem grob pflichtwidrigen Verhalten aus. Die BM hatte berichtet, die Staatsanwaltschaft glaube, dass die Maschine nach dem Zusteigen der beiden Personen überladen war. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung untersuchte den abgestürzten Helikopter. Der Absturz erfolgte in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern.

(bg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort