Remscheid Blume — Verkauf gescheitert

Remscheid · Nach Jahren des Stillstands erklärt sich ein Grundstückeigentümer verkaufsbereit – doch die Bezirksregierung unterbindet das Geschäft. Für die Wählergemeinschaft ist klar: Die Entwicklungssatzung muss weg.

Nach Jahren des Stillstands erklärt sich ein Grundstückeigentümer verkaufsbereit — doch die Bezirksregierung unterbindet das Geschäft. Für die Wählergemeinschaft ist klar: Die Entwicklungssatzung muss weg.

Lüttringhausen Verkehrte Welt in Remscheid: Erst scheiterte die Umsetzung des Gewerbegebietes Blume jahrelang an der Tatsache, dass die Grundstückseigentümer in Lüttringhausen nicht bereit waren, ihr Land für den vom Rat fest gesetzten niedrigen Quadratmeterpreis zu verkaufen. Jetzt gibt es endlich einen Eigentümer, der verkaufen will; nun aber darf die Stadt das Grundstück nicht mehr erwerben.

Die Bezirksregierung werde dem Ankauf durch die Stadt nur zustimmen, wenn die Kommune mit dem Gelände einen Gewinn erzielen kann, zitierte die Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R.) gestern vor der Presse aus einem Brief der Kommunalaufsicht an die Stadt. Begründet wird das aus Düsseldorf wie immer mit der schlechten Kassenlage der Stadt.

Unrealistische Forderung

Diese Forderung aber ist aus Sicht der W.i.R. völlig unrealistisch. Ohne einen Plan zur Erschließung der Flächen, für die man weitere Grundstücke bräuchte, werde die Stadt die Fläche nicht so schnell weiterverkaufen können.

Um die Umsetzung der Blume voranzutreiben, erneuert die Wählergemeinschaft daher ihre Forderung, dass die Entwicklungssatzung für die Blume aufgehoben wird. "Der rechtskräftige Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Blume muss seine Wirkung entfalten können." heißt es in dem Antrag für die Ratsssitzung am 25. Februar. Mit der Verwaltung als Verhandlungsführer "und den Rahmenbedingungen aus Entwicklungssatzung und desolatem städtischen Haushalt" sei das nicht möglich. Die W.i.R. will daher, "dass Grundstückseigentümern und möglichen Investoren eine marktübliche Erschließung ermöglicht" wird.

Erst wenn auch diese Möglichkeit einer "Entwicklung des Gebietes unter den Bedingungen der freien Marktwirtschaft" scheitere, könne man die Blume-Pläne für gescheitert erklären, heißt es weiter.

Stadt kauft sonst munter ein

Vor Journalisten zeigte sich Fraktionschef Wieland Gühne gestern grundsätzlich verwundert über die Haltung der Bezirksregierung. Folge man der Logik beim Thema Blume, hätte Düsseldorf auch viele andere Grundstückskäufe der Stadt im vergangenen Jahr verbieten müssen. Wie die BM berichtete, wurde Ende 2008 von der Stadt ein Grundstück in Bergisch Born als Vorratsfläche für künftige Gewerbegebietsplanungen gekauft. Gewinn hat diese Fläche bislang ebenso wenig abgeworfen wie ein Grundstück, das die Stadt kürzlich in Mixsiepen ankaufte, um ihren dort schon vorhandenen Grundbesitz besser vermarkten zu können.

(RP)
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