Remscheid Blaue Feen tanzen auf schnellen Kufen
Remscheid · Mit rasanten Pirouetten, Clownsnummern und Akrobatik glänzte der "Moscow Circus on Ice" in der Silvesternacht.
Zum Jahresausklang war im Teo Otto Theater Showtime angesagt. Der "Moscow Circus on Ice" bot eine perfekte Symbiose aus Glamour und hoher Zirkuskunst. In zwei Vorstellungen ließen sich die Zuschauer in eine schillernd-bunte Welt entführen, die kurzweilig und mit hoher Perfektion beste Unterhaltung bot. Diese besondere Zirkusvorstellung sprach offenkundig alle Generationen an, reichte die Resonanz im Zuschauerraum doch vom Kindergartenkind bis zu den Großeltern.
Dabei füllten Tanz und Artistik den gesamten Bühnenraum aus. Auf flinken Kufen drehten die Eiszirkus-Künstler ihre Pirouetten auf mit einer Spezialbeschichtung versehenen Platten, die die perfekte Illusion von einer "Show on Ice" ermöglichten. Nach einem romantischen Auftakt, bei dem feengleiche Tänzerinnen in eisblauen Kostümen den russischen Winter auf die Bühne brachten, gewann das Programm an Fahrt und Faszination. Rasante Pirouetten "auf dem Eis" wurden in schwindelerregender Höhe am Trapez fort- und in Salti am Seil umgesetzt. Da war alleine das Zuschauen schwindelerregend.
Große Freude bereitete auch die Clownerie on Ice, die weit mehr als ein Pausenfüller für die zahlreichen Kostümwechsel war. Mal als Sirtakie- oder Kasatschok-Tänzer, mal als Westernheld oder russische Matroschka mit ausladend-aufgepumpter Figur - die beiden Spaßmacher erhielten ebenso viel Applaus wie das restliche Ensemble. Dabei machten die Zuschauer mit und beteiligten sich etwa im Hut-Weitwurf, wobei in der Nachmittagsvorstellung eine junge Dame dabei weitaus mehr Talent und Wurfkraft bewies, als die Herren. Doch bot die Show genauso viel fürs Auge.
In opulenten, farbenprächtigen Kostümen fegten vier Tänzerinnen auf Stelzen wie die Königinnen der Nacht über die präparierte Fläche. "Wunderschön", hauchte eine Zuschauerin ob dieser prachtvollen Szenerie. Besonders effektvoll auch die Darbietungen im Schwarzlicht, wo die neonfarbenen Konturen und Flächen vor dem dunklen Bühnenhintergrund hinausstachen. Aus geometrische Figuren wie Würfel, Pyramide oder Ellipse, die durch die Lüfte gewirbelt wurden, entstanden immer neue Bilder.
Im "Sommernachtstraum" ließen die Darsteller den Shakespearschen Puck über die Bühne gleiten und die Hula-Hoop-Performance einer zierlichen Künstlerin rief die ersten Bravi im Auditorium hervor. Insgesamt ließ das Programm keine Wünsche an gute Unterhaltung offen. Die Symbiose aus Musik, Licht, Eistanz und Eiskunstlauf sowie einem teilweise atemberaubenden Zirkusprogramm, zu der auch eine Rad-Revue und Diabolo-Jonglage gehörten, wurde perfekt aufeinander abgestimmt dargeboten.