Remscheid "Bläck Fööss" spielen mit viel Herz in der Klosterkirche

Remscheid · Spätestens seit Mittwochabend ist Lennep ein "Veedel" von Köln. Dieser spontane Eindruck schlug dem Besucher entgegen, geriet er mitten in das Konzert der "Bläck Fööss" in der Klosterkirche.

 Mirko Bäumer, Erry Stoklosa, Pit Hupperten und Hartmut Priess (v.l.) sorgten in der Klosterkirche mit den "Bläck Fööss" für Stimmung.

Mirko Bäumer, Erry Stoklosa, Pit Hupperten und Hartmut Priess (v.l.) sorgten in der Klosterkirche mit den "Bläck Fööss" für Stimmung.

Foto: Geisler

Der Minoritensaal brechend voll, oben auf der Empore alle Plätze besetzt. Die Leute tanzten, klatschten, schunkelten zu beinahe jedem Lied, das die Band auf der Bühne zum Besten gab. Und zwar von Anfang an. Die Bläck Fööss begannen mit "Wenn mir Kölsche singe" und sofort wurde der Minoritensaal zum Gürzenich, der Bergische zum kölsche Jung oder Mädche und alle bekamen eine Pappnase auf.

Der Geist des rheinischen Frohsinns scheint in jedem Lied der Barfüßigen (Bläck Fööss) zu stecken. Und die Fööss machten auch kein Hehl daraus. Jedes Lied geriet zum Heimspiel. Sie sangen und spielten, als läge das "Bickendorfer Büdche" geradewegs um die Ecke. Der kölsche Dialekt wurde zur zweiten Landessprache. Für die sieben Mannslück geriet das Konzert zum Heimspiel - und das mitten in der Woche. Gemäß ihrem neuen Lied "Lommer nimmih lommer sage" (Lass uns nicht mehr "lass uns" sagen) tun sie etwas - Bläck Fööss haben für jeden etwas auf Lager: vom Volks- und Karnevalslied über spanische Folklore, Rock 'n' Roll bis zum amerikanischen Gospel. Und alles auf Kölsch und zum Mitsingen präsentiert. So tragen sie ihre Verbundenheit zu Köln quer durchs ganze Land - mit allem, was dazugehört.

Für manche überraschend präsentierte Urgestein Erry Stoklosa zwei neue Frontmänner zum ersten Mal in der Klosterkirche: Mirko Bäumer und Pit Hupperten. Sie brachten mit Stimme und Show frischen rheinischen Wind auf die Bretter. Einige werden Mirko bereits als ehemaligen Sänger der Queen-Tribute-Band "MayQueen" gekannt haben. Er ließ es sich nicht nehmen, den Hit der Platters "The Great Pretender" in der Version von Freddy Mercury zu schmettern. Pit Hupperten tourte bereits als Sänger in der famosen David-Bowie-Tribute-Band "Space Oddity" durchs Bergische. Als geborener Leverkusener ist er quasi mit dem Kölschen in der Muttermilch aufgewachsen. So legte er einen authentisch alkoholisierten Schützenkönig in "Schötzefess" auf die Bühne. Das Menschliche mit "vill Hätz" (viel Herz) über die Bühne zu bringen, ist die große Stärke der Band. Dem pflichtete Besucher Jens Schröder aus Lennep begeistert bei: "Die Fööss sind einmalig, ihr Herz schlägt mit." Martina Benecke aus Wuppertal bekannte: "Die kölschen Lieder gehen bei mir runter wie Kölsch." Kein Wunder, dass die Leute die Band auch nach weit über zwei Stunden nicht nach Hause gehen lassen wollten. "Bye bye, my Love" sangen die Fans.

(RP)
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