Remscheid „Black Friday“ lockt Kunden in die City

Remscheid · Am „Black Friday“, 23. November, werben vor allem Online-Händler mit Rabatten. Doch die aus den Vereinigten Staaten übernommene Tradition hat mittlerweile auch im stationären Einzelhandel Einzug gehalten.

 Die Innenstadt wird am Freitag zu einem wahren Paradies für Schnäppchenjäger.

Die Innenstadt wird am Freitag zu einem wahren Paradies für Schnäppchenjäger.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Freitag, 23. November, ist der Tag der Schnäppchenjäger. Am sogenannten Black Friday werben vor allem Online-Händler mit saftigen Rabatten. Doch die aus den Vereinigten Staaten übernommene Tradition hat mittlerweile auch im deutschen stationären Einzelhandel Einzug gehalten. Mit einem Umsatz von insgesamt 2,4 Milliarden Euro rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) am „Black Friday“ und dem darauffolgenden „Cyber Monday“.

Den bei den Schnäppchenjägern beliebten Tag nutzen auch Remscheider Geschäfte. Das Allee-Center beispielsweise wirbt mit einem „Black Price Day“. Etwa 20 Geschäfte nehmen im Allee-Center teil, gibt Center-Manager Nelson Vlijt an. Rabatte zwischen 20 und 50 Prozent gewährten die Händler mitunter. Einige seien schon fleißig dabei, machten aus dem Aktionstag gleich eine ganze Woche. „Zusammen mit unseren Shops möchten wir den Kunden ein besonderes Shoppingerlebnis bereiten“, sagt Vlijt.

Anlässlich des „Spar-Tages“ wird es auf der Treffpunktfläche des Centers eine Aktion geben, bei der Center-Gutscheine gewonnen werden können. Der „Black Price Day“ sei gleichzeitig auch der Startschuss in die Vorweihnachtszeit, in der Kunden bereits Nikolaus- und Weihnachtsgeschenke shoppen. Sowohl im Allee-Center als auch auf der Alleestraße finden Konsumenten allerorten Werbeplakate. Geschäfte werben mit „Black Week“, „Black Weekend“, „Black Shopping Week“ oder mit Anspielungen wie dem „besten Freitag des Jahres“ oder „Black is beautiful“. In den Schaufenstern prangen mitunter große Beklebungen, die Rabatte versprechen. Ein wahres Paradies für Schnäppchenjäger.

Dass der Aktionstag in vielen Geschäften nicht als „Black Friday“ deklariert wird, könnte folgenden Grund haben: „Black Friday“ ist als Wortmarke geschützt. Rechtliche Schritte gegen den Schutzeintrag hätten zwar Erfolg gehabt, schreibt der Handelsverband NRW, der Beschluss sei jedoch noch nicht rechtskräftig. Deshalb warnte der Verband bereits im Vorfeld vor der Verwendung des Begriffs. Die Markenrechte liegen aktuell bei einem asiatischen Unternehmen.

Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW Rheinland, charakterisiert den „Black Friday“ als Event, auf das Kunden „abfahren“. Der Tag sei eine Marketing-Maßnahme, die zu funktionieren scheine. „Für einzelne Käufer bieten die Rabatte sicherlich Vorteile“, sagt Engel. Doch im Handel habe auch niemand etwas zu verschenken – solche Aktionen seien einkalkuliert.

Ein Vorteil von Shopping-Events dieser Art sei allerdings, dass solche das Potenzial hätten, die Kunden in die Innenstädte zu locken und im stationären Handel einzukaufen. Tatsächlich nahm der „Black Friday“ im stationären Einzelhandel in Amerika seinen Anfang. In den USA nutzen Kunden den dortigen Brückentag, um erste Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Der Freitag nach Thanksgiving – immer am vierten Donnerstag im November – bedeutet dort auch den Start in die vorweihnachtliche Zeit. Der Online-Handel zog mit dem „Cyber Monday“ nach. Besonders durch Internetriesen wie Amazon wurden die beiden Shopping-Feiertage um das Jahr 2013 auch in Deutschland bekannt.

Zunächst fanden die Aktionstage ausschließlich in der digitalen Welt statt. Nach und nach sprangen aber auch die stationären Einzelhändler auf den Zug auf. Der weltweit erfolgreichste Onlineshopping-Tag ist der sogenannte Singles’ Day. Dieser wird vorrangig in China am 11. November begangen.

Der chinesische Onlinehändler Alibaba verzeichnete an diesem Tag dieses Jahr einen Rekordumsatz von umgerechnet fast zehn Milliarden Dollar – und das allein in der ersten Verkaufsstunde.

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