Remscheid Biomarkt-Kette will in Hasten eröffnen

Remscheid · Der Abriss auf der Industriebrache gegenüber dem städtischen Gesundheitsamt hat begonnen. Mit schwerem Gerät werden Gebäude auf dem ehemaligen Standort von Honsberg-Lamb abgeräumt.

 Baustellentermin (v.l.): Rosemarie Stippekohl, Otto Mähler, Peter Burg (Netto), Investor Jens Jütten, Ernst-Peter Wolf und Bernd Quinting.

Baustellentermin (v.l.): Rosemarie Stippekohl, Otto Mähler, Peter Burg (Netto), Investor Jens Jütten, Ernst-Peter Wolf und Bernd Quinting.

Foto: Jürgen Moll

Gestern trafen sich Mitglieder der Bezirksvertretung Alt-Remscheid auf dem rund 1,3 Hektar großen Gelände mit Projektplaner Jens Jütten, der die veränderten Pläne für die Ansiedlung von drei Einzelhandelsmärkten vorstellte.

Geht es nach den Vorstellungen des Investors, der Schoofs-Gruppe aus Kevelaer, werden hier ein Netto-Markt in der Größe von 799 Quadratmetern, die Biomarkt-Kette "denn's" auf 639 Quadratmetern und eine 798 Quadratmeter große Fressnapf-Filiale eröffnen. Der Knackpunkt dabei: Für die heutige Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid hat die Stadtverwaltung eine Tischvorlage angekündigt. Laut Bezirksbürgermeister Otto Mähler soll ein Gutachten in Auftrag gegeben werden, ob der dort vorgesehene Handel ins städtische Einzelhandelskonzept passt. Dies sei zwar durch den Bauträger bereits erfolgt und die Verträglichkeit sei festgestellt worden, berichtete Jens Jütten. Allerdings verläuft auf dem Hasten die Grenze zum zentralen Nahversorgungsbereich, wo großflächiger Einzelhandel erlaubt ist, rund 250 Meter weiter entfernt. Sollte die neuerliche Expertise also zu einem anderen Ergebnis kommen, befürchtet Otto Mähler, dass die Politik möglicherweise gebeten werde, eine Veränderungssperre für das Gelände zu erwirken.

Der SPD-Politiker freut sich, dass es nach zehn Jahren Diskussion endlich einen Fortschritt auf dem Grundstück gibt. "Wenn wir jetzt nochmal Nein sagen, laufen wir Gefahr, dass sich hier endgültig nichts mehr tut", sagte er. Im Grunde sei es ja so, dass die Netto-Filiale nur vom Richard-Lindenberg-Platz verlagert werde. Gleiches gelte für den Tiermarkt, der heute an der Elberfelder Straße beheimatet ist. Und einen derartigen Biomarkt gebe in Remscheid nicht, so dass sich auch an dieser Stelle keine Konkurrenzsituation ergebe, sagt der Projektentwickler.

Nicht umsetzen ließ sich das ursprünglich angedachte Vorhaben, einzelne Gebäudeteile stehen zu lassen und weiter zu nutzen. Geht es nach Peter Burgund, Gebietsleiter Expansion bei Netto, will der Discounter noch in diesem Jahr eröffnen. Ob man über den Klageweg nachdenke, sollten Verwaltung und Politik Bedenken gegenüber den Planungen haben, wollte Otto Mähler wissen. Dies wollte Jens Jütten nicht bestätigen: "Unser Ziel ist es nicht zu klagen, sondern zu zeigen, dass wir etwas verändern wollen. Deshalb sind wir in Vorleistung getreten."

(RP)
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