Remscheid Bessere Chancen für Säuglinge in Afrika

Remscheid · Silke Scheider-Börsch, Kinderkrankenschwester am Sana-Klinikum, unterstützt Arbeit auf Kinderkrankenstation in Eritrea.

 Mit einer einheimischen Krankenschwester kümmert sich Silke Scheider-Börsch auf der Kinderkrankenstation in Asmara/Eritrea auch um solch zarte Frühchen. Bereits zum 25. Mal leistet sie dort für die Organisation Archemed Aufbauhilfe.

Mit einer einheimischen Krankenschwester kümmert sich Silke Scheider-Börsch auf der Kinderkrankenstation in Asmara/Eritrea auch um solch zarte Frühchen. Bereits zum 25. Mal leistet sie dort für die Organisation Archemed Aufbauhilfe.

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Seit zwölf Jahren reist Silke Scheider-Börsch nach Eritrea, um dort für den Verein "Archemed" medizinisch-humanitäre Hilfe zu leisten. Die Kinderkinderkrankenschwester des Sana-Klinikums Remscheid ist nunmehr zum 25. Mal in das afrikanische Entwicklungsland geflogen, um in der von ihr mit aufgebauten Kinderkrankenstation aktiv Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Damit gehört sie zu den ehrenamtlichen Krankenpflege- und Medizinerteams, die fortlaufend für eine bessere medizinische Infrastruktur in der eritreischen Hauptstadt Asmara sorgen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Flüchtlingsstroms aus Kriegs- und Armutsregionen ist dies ein Beitrag, um Fluchtursachen konkret zu bekämpfen.

"Wir halten diese Station aufrecht. Es ist nicht damit getan, so eine Einrichtung aufzubauen und dann nicht mehr danach zu schauen", betont die Wipperfürtherin. Vielmehr gehe es um Nachhaltigkeit, um das einheimische medizinische Personal so zu schulen, dass es selbstständig und fachgerecht den Menschen Hilfe leisten könne.

In der Kinderintensivstation werden kranke Neugeborene und Frühgeborene betreut. Teilweise leiden die Kinder an Missbildungen oder Unterernährungen. Auch Komplikationen nach Beschneidungen von Jungen und Mädchen kommen vor. Im so genannten "Bed-Side-Training" wird das dortige Personal direkt am Krankenbett geschult. Anhand von konkreten Fällen werden Kenntnisse auf- und ausgebaut.

Zwei Krankenschwestern der Station sind ausgebildete Kräfte, die anderen sind angelernt. Die Entwicklungshelfer bemühen sich darum, die Verantwortung für die Schulung und ihre Inhalte in der Hand von Schwester Elsa als Stationsleiterin zu lassen. Niemand soll das Gefühl bekommen, die Fachleute aus dem Ausland wollten das dortige Personal bevormunden. Bei jedem Besuch wird ein Container voller Gerätschaften und medizinischem Material in Deutschland beladen und in Eritrea wieder ausgepackt. "Das sind Spenden, ohne die würde es nicht gehen."

Silke Scheider-Börsch hat inzwischen etliche Kolleginnen für ihre Arbeit begeistert. Diesmal sind Janina Blockhaus, die ebenso in der Kinderintensivpflege des Sana-Klinikums beschäftigt ist, sowie Medizintechniker Markus Bergemann mitgereist. Ebenso gehören der Mediziner Dr. Wilfried Goebe und die in Bayern tätige Kinderkrankenschwester Dorothee Springer zum Team. Mit den Jahren haben sich viele persönliche Beziehungen ergeben. "Das ist bei eigentlich allen Helfern von Archemed so. Jeder hat kleine Patienten, zu denen sich ein dauerhafter Kontakt entwickelt." So wird Silke Scheider-Börsch wieder eine Familie mit Drillingen besuchen, die heute acht Jahre alt sind. Dass ihr Herz an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit hängt, verhehlt die Ehrenamtlerin nicht. "Das muss wohl so sein, denn die zwei Wochen Aufenthalt sind schon sehr anstrengend", beschreibt sie die Arbeit auf 2300 Höhenmetern mit heißen Tagen und kühlen Nächten. Dankbar ist sie ihrem Arbeitgeber. Die Geschäftsführung des Sana-Klinikums habe ihr Engagement stets wohlwollend unterstützt.

www.archemed.org

(bona)
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