Remscheid Berufskolleg - Bericht wird weiter verschoben

Remscheid · Nicht wie angekündigt im Dezember, sondern erst im Frühjahr will die Stadt Daten für eine politische Entscheidung vorlegen. Am Umgang mit dem möglichen Standort Neuenkamp gibt es Kritik von SPD und CDU.

 Der mögliche Standort an der Neuenkamper Straße ist seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Stadt und Politik.

Der mögliche Standort an der Neuenkamper Straße ist seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Stadt und Politik.

Foto: Nico Hertgen

Bis zum Frühjahr 2016 will die Stadt eine umfangreiche Vorlage als Enscheidungsgrundlage für die Politik zur Auswahl des neuen Standorts für das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung erarbeitet haben. Ursprünglich hatte der Schulausschuss bereits zum Ende dieses Jahres mit entsprechenden Untersuchungsergebnissen gerechnet.

Sein Versprechen, in diesem Vorgang absolute Transparenz zu schaffen, untermauerte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz bei der Ausschusssitzung am Mittwochabend. Die Vorgehensweise zur Begutachtung der drei Alternativvorschläge für einen Kollegneubau kam bei den Ausschussmitgliedern allerdings nicht einhellig gut an. "Es kommt der leise Verdacht auf, dass die Verwaltung hier eine Vorentscheidung treffen will", monierte Alexander Schmidt (CDU) und erhiehlt Rückendeckung von Erden Ankay-Nachtwein (SPD): "Wir haben beschlossen, dass alle drei möglichen Standorte gleichwertig geprüft werden. Ist dies jetzt nicht der Fall, müssten wir auch das beschließen."

Zuvor hatte Stadtplanungsamts-Chef Robin Denstorff dargelegt, dass man die angedachten Grundstücke am Remscheider Hauptbahnhof, in der Alleestraße auf dem Gelände des früheren Sinn-Leffers-Hauses und an der Neuenkamper Straße in der Nähe des Berufskollegs Technik zwar hinsichtlich der schulfachlichen Eignung, der städtebaulichen Qualität, der Baukosten und Grundstücks-Nebenkosten vergleichen werde, bei der Neuenkamper Straße aber auf die Raumplanung mit einer gebäudespezifischen Architektur verzichten wolle.

Als Begründung wurde unter anderem angegeben, dass das betreffende Grundstück im Eigentum des TV Jahn sei, der signalisiert habe, sich auch nicht davon trennen zu wollen. "Das ist der pragmatischste Prozess. Denn ansonsten würden wir in ein Ergebnis investieren, das wahrscheinlich nicht umzusetzen ist", argumentierte Denstorff. Auch der OB stellte in Aussicht, "Neuenkamp aus finanziellen Gründen nicht bis in die letzte Tiefe" untersuchen zu wollen. Waltraud Bodenstedt (W.i.R.) zeigte Verständnis: "Aus wirtschaftlichen Gründen kann ich das nachvollziehen. Wir tun immer so, als wenn der Platz verfügbar ist, was aber überhaupt noch nicht geklärt ist."

Dennoch mochten die Politiker dem Verwaltungsvorschlag nicht ohne Votum folgen. Also soll jetzt eine Beschlussvorlage für eine Eilentscheidung erarbeitet werden, die zuvor mit den schulpolitischen Sprechern der Fraktionen beraten werden soll. Den Vorschlag der CDU, in einem Neubau des Berufskollegs auch die Musik- und Kunstsschule (MKS) unterzubringen, will die Verwaltung nicht weiterverfolgen. Dies würde zu erheblichen Mehrkosten führen, außerdem gebe es "relevante bauliche Problemstellungen" zum Beispiel hinsichtlich des Schallschutzes. Auch die Raumnutzung im Nachmittagsbereich, den beide Schulen für sich beanspruchten, könnte zu Konflikten führen.

(bona)
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