In der Lenneper Altstadt: Nachtmusik mit märchenhaften Klängen

Lennep · Die Bergischen Symphoniker trotzten unter der Leitung von Dirigentin Ustina Dubitsky dem Wetter und verzauberten die vielen Besucher beim Stadtteilkonzert inmitten der malerischen Lenneper Altstadt.

 Ustina Dubitsky dirigierte die Bergischen Symphoniker unter freiem Himmel.

Ustina Dubitsky dirigierte die Bergischen Symphoniker unter freiem Himmel.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Daumendrücken hieß es am Samstag. Aber Petrus meinte es gut mit den Bergischen Symphonikern und den zahlreichen Zuhörern, die zum ersten Stadtteilkonzert des Ensembles am Abend in die Lenneper Altstadt kamen. Denn für die empfindlichen Instrumente muss es nicht nur trocken sein. Es darf auch nicht zu kalt werden, sonst könnten an den Holz- und Blasinstrumenten schnell Schäden im fünfstelligen Bereich entstehen.

Zum Beginn der Lenneper Nachtmusik auf dem unteren Alten Markt war es dann aber schließlich doch warm genug, so dass die Stipendiatin Ustina Dubitsky zum Dirigieren des Orchesters ihren Blazer ablegte. Eröffnet wurde die musikalische Frischluft-Veranstaltung mit der Ouvertüre der Fledermaus. Im Anschluss folgte Josef Strauss‘ Walzer „Dorfschwalben aus Österreich“. Die Melodien luden zum Schwelgen und genießen ein.

Die besondere Atmosphäre und die Gelegenheit, dem Orchester bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und direkt in die Notenblätter schauen zu können, lockt immer wieder viele Menschen zu den Open-Air-Stadtteilkonzerten. Und so waren wieder zahlreiche Besucher gekommen, um dem Können der Musiker zuzuhören. Einige hatte sich gut vorbereitet und Klappstühle dabei. Wer später oder zufällig beim Vorbeigehen dazustieß, konnte zwischen den vielen, umstehenden Zuhörern nur noch mit Mühe einen Blick auf die Jungdirigentin oder die einzelnen Streicher oder Bläser werfen.

Dabei war es eine wahre Freude, Dubitsky beim Dirigieren zuzusehen. Mit viel Temperament und Begeisterung leitete sie die Symphoniker durch das sehr kurzweilige Programm. Das spiegelte sich vor allem in ihrer Gestik wider: Die Augen strahlten und immer wieder hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Genau beobachtet wurde sie dabei auch vom ehemaligen Generalmusikdirektor Peter Kuhn, der nach zehn Jahren am vergangenen Mittwoch durch sein letztes Konzert für Remscheid führte.

Unterhaltsam führte Dubitsky durch den Abend. Märchenhafte Klänge wogen sich wie der Wind die Blätter der Bäume in den kleinen Gassen der Altstadt. Neben zwei der 16 Slawischen Tänzen von Antonín Dvořák gehörte auch Tschaikowskis Walzer aus dem Ballett Dornröschen zu den ausgewählten Stücken. Dafür erhielt das Ensemble viel Applaus. Die Maskerade-Suite mit fünf Sätzen bildeten den vorläufigen Abschluss des Konzertes. Passend zum tragischen Stoff der Musik vermischte sich das Blau des Himmels im Hintergrund mit dem Abendrot.

Zwar hatten die Symphoniker einige Zugaben vorbereitet. Doch mit vorgerückter Stunde merkte man auch den Instrumenten die gesunkene Temperatur und den kalten Wind an. So gab es in diesem Jahr leider nur eine Zugabe: Norwegische Tänze von Edvard Grieg. „Mehr hat das Wetter leider nicht zugelassen“, bedauerte Ustina Dubitsky.

Es gibt aber noch zwei weitere Gelegenheiten, mehr Zugaben zu spielen. Am 22. August in der Konzertmuschel im Stadtpark sowie am 25. August auf der Heimatspielbühne in Lüttringhausen.

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