Beichte in Remscheid „Schuld allein ist nicht die Katastrophe“

Remscheid · Das Sakrament der Beichte hat sich über die vergangenen Jahrzehnte verändert, erklärt Remscheids Stadtdechant Thomas Kaster im Gespräch.

 Die Beichte ist eine Hilfe für den Menschen, mit Schuld und Versagen umzugehen, sagt Stadtdechant Thomas Kaster.

Die Beichte ist eine Hilfe für den Menschen, mit Schuld und Versagen umzugehen, sagt Stadtdechant Thomas Kaster.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es erscheint verlockend – um seine Sünden und Verfehlungen vom seelischen Konto zu streichen, bekennt man sie in der Beichte, betet eine vom Priester vorgegebene Zahl von Bußgebeten und kann quasi mit reinem Gewissen weiter durchs Leben gehen. Und das lässt sich praktischerweise jederzeit wiederholen. Das entspricht allerdings nicht ganz den Tatsachen, wie der Remscheider Stadtdechant Thomas Kaster schmunzelnd betont. „Die Beichte ist vielmehr eine Hilfe für den Menschen, mit Schuld und Versagen umzugehen – und mit dieser Schuld, von Gottes Liebe getragen, leben zu können.“ Dabei sei die Bereitschaft der Menschen, sich damit auseinanderzusetzen, genauso wichtig wie das Vertrauen in den jeweiligen Seelsorger.