Flüchtlingsheim in Remscheid „Bei uns gibt es keinen Sicherheitsdienst“

Remscheid · Die gewaltsamen Übergriffe gegen Flüchtlinge in zwei nordrhein-westfälischen Aufnahmeeinrichtungen sorgen auch in Remscheid für Abscheu und Entsetzen. Doch seien solche Landeseinrichtungen allein schon strukturell nicht vergleichbar mit städtischen Formen der Unterbringung, betont Bernhard Diehl, der als Sachgebietsleiter auch für die Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt zuständig ist. "Bei uns gibt es keine privaten Sicherheitsdienste", sagt Diehl.

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Foto: dpa, jst fdt

Vielmehr würden die Flüchtlinge in städtischen Unterkünften von einem privaten Hausmeisterdienst und von Sozialarbeitern betreut. 30 Hausmeister des Vereins BAF (Begegnen Annehmen Fördern) sind in vier großen Unterkünften der Stadt rund um die Uhr im Einsatz und betreuen rund 500 Flüchtlinge.

Zuletzt hatte die Stadt wegen des großen Andrangs noch 20 weitere Wohnungen für Flüchtlinge angemietet. Auch dort sind die Hausmeister mobil im Einsatz. Sie sind ständige Ansprechpartner für die Bewohner und achten etwa darauf, dass Hausordnungen eingehalten werden. Der BAF ist ein gemeinnütziger Verein, mit dem die Stadt schon seit 1986 zusammenarbeitet, berichtet Diehl. Der Verein verwaltet auch andere städtische Objekte. "Die Mitarbeiter sind erfahren und entsprechend für ihre Aufgaben sensibilisiert", betont der Sachgebietsleiter. Bei der Auswahl werde "genau hingesehen". Der Dienst sei nicht immer einfach, räumt Diehl ein. Gerade bei Unterkünften, in denen nur alleinstehende Männer untergebracht würden, entstünden auch mal Konflikte unter den Bewohnern, die auch mitunter von den Hausmeistern geschlichtet würden.

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Foto: dpa, fg jhe

Beschwerden über das Personal habe es bisher nicht gegeben. Zudem stehen zwei Sozialarbeiter und einer mit halber Stelle als Ansprechpartner für Flüchtlinge zur Verfügung. Sie helfen bei einer ersten Orientierung in dem fremden Land , geben Hinweise etwa bei der Eingliederung von Kindern ins Schulwesen oder bei Behördenkontakten.

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Ziel der Stadt sei es, nach einer Übergangszeit und je nach dem Status der Flüchtlinge eigenständige Mietverträge zu vermitteln, sagt Diehl. Der designierte Sozialdezernent, Thomas Neuhaus, hatte jüngst bei seiner Vorstellung im Rathaus die gesellschaftliche Eingliederung von Flüchtlingen als einen wichtigen Schwerpunkt seiner Tätigkeit hervorgehoben.

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