Remscheid Bayern investieren in Remscheider Bier

Remscheid · Die Schlossbräu Mariakirchen GmbH will mit der Idee von Marc Rüger und Baran Dogan auf den heimischen Markt.

Remscheid: Bayern investieren in Remscheider Bier
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Remscheider Marc Rüger und Baran Dogan feierten im vorigen Jahr mit ihrer neuen Biermarke Remscheider Bräu große Erfolge. Über 20 000 Flaschen verkauften die BWL-Studenten in nur drei Monaten. Doch dann kam der Schock, da das Bier nicht in Remscheid, sondern in einer Sauerländischen Brauerei gebraut wurde, untersagte die Wettbewerbszentrale in München den Verkauf und verhängte eine fünfstellige Geldstrafe. Doch die jungen Geschäftsleute haben Glück im Unglück: Die Schlossbräu Mariakirchen GmbH & Co. KG aus Arnstorf im Niederbayrischen Landkreis Rottal-Inn investiert in die Geschäftsidee. Vermutlich ab Herbst wird es Remscheider Bräu geben, das auch vor Ort gebraut wird.

"Das war von Anfang an unser Ziel", sagt Rüger, der sich freut, dass auf den Schock die Freude folgt. Schlossbräu möchte nämlich nicht einfach nur in Remscheid brauen, sondern zusätzlich einen Gastronomiebetrieb zwischen Bahnhof und Markt eröffnen, die Immobilie steht bereits fest. Näheres verraten die Investoren aber noch nicht. Über 200 Gäste sollen dort Platz finden und zusehen können, wie mitten im Schankraum im 1000-Liter-Sudkessel gebraut wird. Das passt wunderbar zum natürlichen Geschmack des Remscheider Bräu, an dem Rüger und Dogan auch mit leicht geänderter Rezeptur festhalten wollen. Auch die rustikale Holzkiste, in der das Bier im Einzelhandel verkauft wird, soll erhalten bleiben.

Änderungen wird es wohl dennoch geben. "Vielleicht ändern wir etwas am Design der Etiketten", sagt Rüger. Mit diesem Kniff sei es vielleicht sogar möglich, ab nächstem Monat eine Übergangslösung zu finden, damit Freunde des Remscheider Bräus nicht bis Herbst auf dem Trockenen sitzen müssen. Bis zum 19. Dezember mussten alle verbliebenen Bestände verkauft sein. Wie es dann im Herbst mit dem neuen starken Partner an ihrer Seite konkret weitergehen wird, das lässt das Duo entspannt auf sich zukommen. "Wir sind ja dann flexibler und können abwarten, was passiert, wenn wir in Remscheid brauen", sagt Rüger.

Bereits im vorigen Jahr hatten die Studenten erste Überlegungen durchgespielt, weitere Sorten wie etwa ein Schwarzbier brauen zu lassen. Welche Sorten es letztlich werden, wissen die Geschäftspartner noch nicht, wichtig sei nur, dass sie gut in die Region passen und dort gerne getrunken werden. Dabei zahlt sich auch die persönliche Erfahrung von Schlossbräu-Geschäftsführer Arno Sonderfeld aus. Der 34-Jährige ist gebürtiger Wermelskirchener. Das Abitur machte er aber in Remscheid am Gertrud-Bäumer-Gymnasium. Für den neuen Standort setzt Schlossbräu einen fest angestellten Brauer und einen Gehilfen ein, Braumeister Patrick Mengelkamp soll regelmäßig die Produktion vor Ort kontrollieren.

(hathi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort