Karl-Evang-Straße Remscheid Bauprojekt bringt Lenneper in Rage

Remscheid · Den Anwohnern der Karl-Evang-Straße gefällt es nicht, dass ein privater Investor auf einer Grünfläche in ihrer Nachbarschaft ein Fünf-Familien-Haus bauen möchte.

Das machten sie auch bei der Bürgerversammlung deutlich, zu der die Stadt für Dienstagabend in die Freiherr-vom-Stein-Schule eingeladen hatte, um über die Pläne zu informieren.

Die Anwohner rund um das Plangebiet wollen "den Klotz" nicht. Was sie möglicherweise durch eine Klage beim Verwaltungsgericht auch untermauern werden, jedenfalls wurde diese Möglichkeit von Zuhörern ins Gespräch gebracht.

In dem Gebiet östlich des Altstadtkerns soll ein zweigeschossiges Gebäude mit fünf Wohnungen entstehen. "Der jetzt geplante Bau orientiert sich überhaupt nicht an der bestehenden Bebauung. Das wird mit Abstand das höchste und größte Gebäude in der Umgebung", glaubt eine Anwohnerin. Auch ein "Parkchaos" wird in der eng bebauten Wohnsiedlung befürchtet. Für Verunsicherung sorgte zudem der Einwurf, dass die verschiedenen Planzeichnungen unterschiedliche Größen der Baufläche ausweisen würden. Dass dies an den verschieden gewählten Maßstäben liege, wollten die Bürger nicht so recht glauben.

Wiederholt machten die Vertreter der Verwaltung, die sich dem Unmut der Bürger stellten, darauf aufmerksam, dass sie nur das ausführende Organ seien, die Entscheidung für die Bebauung aber von der Politik getroffen wurde. "Wo sind denn die Politiker, die das beschlossen haben?", fragte eine Anliegerin.

Lenneps stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Ursula Czylwik (SPD), die den Abend moderierte, gehörte jedenfalls nicht dazu: "Die Bezirksvertretung Lennep hat zu den Plänen Nein gesagt. Leider sind wir nicht die Entscheidungsträger." Das sind die Mitglieder des Stadtrats. Und die hätten nur das eine Grundstück zur Bebauung freigegeben. "Das ist der ausdrückliche Wille der Politik", sagte Czylwik.

Diese Aussage habe es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, monierten die Bürger, die befürchten, dass nach und nach die gesamte Fläche in ihrer Nachbarschaft zur Bebauung freigegeben werden könnte. Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Strüwe-Rosenbaum und auch Czylwik betonten: "Städtebau kann man nicht einfrieren. Was nachfolgende Generationen mit dem Grundstück machen, lässt sich heute nicht sagen."

Weiterhin zeigten sich die Bürger verwundert darüber, dass noch im Jahr 2004 Pläne für eine Bebauung mit sechs Doppelhaushälften verworfen worden waren. "Die hätten gut hier rein gepasst." Heute sei es doch so, kritisierte eine Anliegerin, dass "außer einem einzigen Investor und ein paar Leuten, die mit dem Projekt Geld verdienen, niemand einen Nutzen von dem Bau hat."

(bona)
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