Remscheid Baudezernent: "Ich bin sehr ideenfreudig"

Remscheid · Seit fünf Tagen arbeitet Peter Heinze im Rathaus. Bei seiner offiziellen Vorstellung durch den Oberbürgermeister präsentierte sich der Wuppertaler gestern voller Tatendrang. Beim Thema DOC in Lennep gab er sich zuversichtlich.

 Peter Heinze im Flur des Rathauses. Seit fünf Tagen arbeitet er offiziell als Baudezernent.

Peter Heinze im Flur des Rathauses. Seit fünf Tagen arbeitet er offiziell als Baudezernent.

Foto: Jürgen Moll

Seit fünf Tagen ist er "endlich da", wie es Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gestern bei der Vorstellung im Rathaus erleichtert formulierte. Mit den Themen, die er in Remscheid anpacken will und muss, hat sich der neue Baudezernent Peter Heinze aber erkennbar schon länger beschäftigt. Im Pressegespräch zeigte sich der langjährige Leiter der Wirtschaftsförderung in Hilden bestens vorbereitet und voller Tatendrang. Ein Überblick:

Erster Eindruck Peter Heinze hat sich gut umgeschaut in der Stadt, der er "viele unterschiedliche Gesichter" bescheinigt. Lennep und Lüttringhausen seien lebendige Kleinstädte mit viel Charme und Charakter. In der Innenstadt stünden Fördergelder bereit, um die nötigen Veränderungen jetzt einzuleiten. Ein wichtiges Puzzleteil dabei: die Umgestaltung des Ebert-Platzes. Der Wettbewerbs-Siegerentwurf bedeute eine Aufwertung, nun gelte es, an die Detailplanung zu gehen.

 Zwei Großprojekte: Der Siegerentwurf für die Umgestaltung des Ebert-Platzes sieht Peter Heinze als deutliche Aufwertung.

Zwei Großprojekte: Der Siegerentwurf für die Umgestaltung des Ebert-Platzes sieht Peter Heinze als deutliche Aufwertung.

Foto: Stadt / McArthurGlen

Wohnungsbau Die "gesamte Klaviatur" will Heinze bedienen, um das Wohnangebot in Remscheid zu verbessern. Das gelte nicht nur für den auf der Immobilienmesse Expo Real an ihn herangetragenen Wunsch nach hochwertigen Wohnbauprojekten, sondern auch für den sozialen Wohnungsbau. Hier gehe es um Modernisierung und Sanierung, aber auch um eine attraktivere Außen-Gestaltung vorhandener Immobilien, die vor allem in Alt-Remscheid das Bild prägen. Heinze könnte sich für größere Projekte eine Gestaltungs-Kommission vorstellen, in der Experten Verwaltung und Politik beraten. Ein Blick auf gelungene Projekte in anderen Städten mache dabei auch Sinn. Auch vorhandene Bebauungspläne will er auf mögliche Potenziale noch einmal unter die Lupe nehmen.

Gewerbeflächen "Wir brauchen Flächenvorräte, um die Nachfrage zu bedienen", sagt Heinze. Sonst wandere die Wirtschaft ab. Daran müsse gearbeitet werden. In zwei Wochen nimmt der neue Baudezernent an einem Treffen mit den Verwaltungsspitzen aus Wermelskirchen und Hückeswagen teil. Dort soll es um die Zusammenarbeit bei der Erschließung des Gleisdreiecks in Bergisch Born gehen. Das in Remscheid schon lange diskutierte Thema komme erst jetzt wirklich voran, weil der frühere Wermelskirchener Bürgermeister das Projekt nicht unterstützt habe, sagte Oberbürgermeister Mast-Weisz.

 Die Strahlkraft der DOC-Pläne spürt der neue Baudezernent schon länger.

Die Strahlkraft der DOC-Pläne spürt der neue Baudezernent schon länger.

Foto: McArthurGlen

DOC Das Millionen-Projekt war ein Anreiz, nach Remscheid zu wechseln. Heinze ist zuversichtlich, dass das Outlet-Center umgesetzt wird. Das Projekt verändere schon jetzt die Wahrnehmung Remscheids deutlich zum Positiven, weiß er noch aus seiner Zeit in Hilden. "Das Einkaufen verändert sich, der Event-Charakter wird wichtiger". Die Platzierung des DOC neben der Altstadt sei genau richtig, so könnte Lennep am besten von der Sogkraft des Centers profitieren. Die Trennung der Waren-Angebote sei gewährleistet. Die Vermarktung des Centers müsse auch von städtischer Seite aus international erfolgen. So wie die Bergischen den Besuch in Roermond als Teil eines Ausfluges integrieren, gelte das umgekehrt auch für die Holländer, die den Besuch in Lennep mit einer Wandertour durch die bergischen Wälder verbinden sollen.

Radwege Eine wichtige Rolle spielt für Heinze dabei der Ausbau der Radwegetrassen. E-Bikes hätten den bergischen Steigungen den Schrecken genommen, das Radeln auf still gelegten Trassen sei ein Gewinn für die heimische Bevölkerung wie auch für Touristen. Hier würde er gerne vorhandene Lücken im Radwegenetz schließen, um Remscheid besser an die Umgebung anzubinden. Erfreut hat er festgestellt, dass die Politik großes Interesse am Thema zeigt. Auch alte Fußwegebeziehungen will er aktivieren. "Ich bin sehr ideenfreudig."

Perspektiven Als Dezernent ist Peter Heinze vom Rat im Sommer für acht Jahre gewählt worden. Das passe zu seiner Arbeitsweise, sagte Heinze. In Willich blieb er zehn Jahre, in Hilden danach acht Jahre.

(hr)
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