Remscheid Balkantrasse - Stadt rät von Verlängerung entlang der Gleise ab

Remscheid · Der Rad- und Wanderweg Balkantrasse, der auf der früheren Strecke des "Balkanexpress" entstanden ist, ist eine bergische Erfolgsgeschichte. Geht es nach dem Wunsch von Radfreunden, sollte die auch von der Politik gewünschte Verlängerung der Trasse vom bisherigen Endpunkt am Bahnhof Lennep in Richtung Lüttringhausen nah an der Bahnstrecke des "Müngsteners" entlang führen. Das ergab zuletzt ein Workshop im März.

 Unter der Bahnbrücke wird es ziemlich eng.

Unter der Bahnbrücke wird es ziemlich eng.

Foto: Röser

Die Stadt rät aber von dieser Lösung ab. Im Bereich zwischen Schlachthofstraße und Diepmannsbacher Straße müssten für diesen Verlauf mehrere Grundstücke angekauft werden, sagte Stadtplaner Burkhard Fey in der Bezirksvertretung Lennep. Das sei nicht nur sehr teuer, sondern könne die Verwirklichung des Weges auch verzögern. Die nötige Entwidmung der Bahnflächen dauere erfahrungsgemäß sehr lange. Bei der Balkantrasse sei die Stadt in der komfortablen Situation gewesen, dass die gesamte Strecke bereits entwidmet war, als die Planungen begannen.

Ist ein Radweg nahe der Bahnstrecke auf diesem Stück zumindest theoretisch machbar, so würde er im Bereich der Bahnbrücke über die Diepmannsbacher Straße gefährlich, sagte Fey. Unter der Brücke, die bald neu gebaut wird, bliebe für einen Radweg, der aus Sicherheitsgründen auch mit einem Zaum zur S-Bahn-Linie abgegrenzt werden müsste, nur noch 1,90 Meter Spielraum. "Da ist zu wenig Platz", sagte Fey. Möglichkeiten, mit der Bahn für den Neubau der Brücke noch eine breitere Durchfahrt auszuhandeln, sieht er nicht. Alle Abweichungen von dem bereits vor vielen Jahren abgestimmten Bauplan müsse die Stadt bezahlen.

Die Stadt wolle "lieber realistische Lösungen" suchen, sagte Fey. Um Tempo in das Thema zu bringen, hat die Stadt vor zwei Wochen den Auftrag an das Büro, das seit einigen Monaten ein Radwegekonzept für Remscheid erarbeitet, um einen Auftrag für die Fortsetzung der Balkantrasse ergänzt. Damit reagiert die Verwaltung auf den Druck der Politik, die bei diesem Thema besonderen Handlungsbedarf sieht. Ziel sei es, "in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten schnellstmöglich zu umsetzungsreifen Lösungen zu gelangen", heißt es in einem Bericht für die Politik.

Das Thema sei Baudezernent Peter Heinze wichtig, sagte Fey. Der habe bei Kämmerer Sven Wiertz (SPD) bereits angemeldet, dass in den Haushaltsplan für die Jahre 2019 / 2020 Geld für das Thema Radwege eingestellt werden soll.

(hr)
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