Remscheid Bahn: Die Müngstener Brücke ist sicher

Remscheid · Die Müngstener Brücke ist standsicher. Das ist die Quintessenz eines Gespräches, das Oberbürgermeisterin Beate Wilding, der bergische Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt sowie Vertreter der Stadt Solingen und der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) gestern mit Mitarbeitern der Deutschen Bahn führten. Das Gespräch fand in der NRW-Konzernzentrale der Bahn in Düsseldorf statt.

"Der Personenverkehr kann weiterhin fahren", berichtete Solingens erster Beigeordneter Hartmut Hoferichter nach dem Gespräch. Außerdem stehe jetzt fest, wie es mit dem in die Jahre gekommenen historischen Bauwerk weitergehen soll. "Es wurde versichert, dass die Lagerschäden ab Herbst repariert werden", sagte Hoferichter.

Allerdings sind damit noch keineswegs alle Probleme rund um die 113 Jahre alte Brücke gelöst. Zurzeit können Güterzüge die Strecke zwischen Remscheid und Solingen nicht befahren. Aufgrund der Lagerschäden musste die Bahn die zulässige Höchstlast senken — mit dem Resultat, dass momentan kein einziger Warentransport mehr rollt. Ob sich dies nach Behebung der Lagerschäden ändert, steht nicht fest.

Neue Berechnungen nötig

Denn die Bahn traut offensichtlich ihren eigenen statischen Berechnungen nicht mehr. In den 50er-Jahren wurde die Belastungsfähigkeit der Müngstener Brücke zum letzten Mal analysiert — ein Zahlenwerk, das nun noch einmal auf den Prüfstand kommt, wie Hardt erklärte. Erst danach werde entschieden, ob die Gewichtsbegrenzung wieder aufgehoben werden kann.

Zuletzt nutzten zwar nur noch sechs Unternehmen in Remscheid und Solingen das Schienennetz zur An- und Ablieferung von Waren. Gleichwohl hofft man bei der IHK, dass die Sperrung vorübergehend ist. "Es wäre gut, wenn die Güterverkehr-Klasse wieder hochgesetzt werden kann", sagte IHK-Geschäftsführer Thomas Wängler.

Was gewiss auch die Wirtschaftförderung Solingen als Veranstalter des Brückenfestes freuen dürfte. Bei der vergangenen Veranstaltung, die im Oktober tausende Gäste ins Bergische Land lockte, durften die historischen Dampfloks nur mit Einschränkungen fahren. Das Eisenbahnbundesamt hatte damals kurzfristig die sicherheitstechnische Notbremse gezogen. Nun will die Bahn, wie Jürgen Hardt mitteilte, noch in den Osterferien das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen.

(RP)
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