Remscheid Bäume widerrechtlich beschnitten

Remscheid · Die beauftragte Firma hatte keine Genehmigung. Das Umweltamt schritt ein.

 Diese uralte Kastanie an der Rotdornallee wurde ohne Genehmigung stark zurechtgestutzt.

Diese uralte Kastanie an der Rotdornallee wurde ohne Genehmigung stark zurechtgestutzt.

Foto: Hertgen

"Das ist eine regelrechte Verstümmelung", sagt Veronika Wolf, als sie den Blick über die Kastanie schweifen lässt. Der jahrhundertealte Baum auf der Rückseite eines Mietshauses an der Rotdornallee in Lennep, unmittelbar am Hardtpark, ist stark beschnitten worden. Eine Lüttringhauser Firma hatte am Donnerstag Äste auf mehreren Metern Länge abgesägt, die Krone wurde stark ausgedünnt. Wolf, die nebenan wohnt und sich im Landschaftsbeirat engagiert, informierte daraufhin das Umweltamt.

Bei der Kontrolle gestern Vormittag kam heraus, dass die Firma, die vom Hausverwalter beauftragt wurde, keine Genehmigung hatte. Denn solch massive Eingriffe müssen vorher genehmigt werden, erklärt der Mitarbeiter des Umweltamtes vor Ort. Auch die Arbeiten an einem Ahornbaum auf dem Gelände, der zurückgeschnitten wurde, sei wohl nicht rechtens. Auch für den Rückschnitt bedarf es einer Erlaubnis.

"Wir werden jetzt ein Bußgeldverfahren einleiten ", sagt der Mitarbeiter des Umweltamtes. Verantworten muss sich auf jeden Fall die Lüttringhauser Firma. Ob auch der Auftraggeber, die Hausverwaltung, bestraft wird, werde noch geprüft.

Mitarbeiter der Firma rechtfertigen ihr Vorgehen damit, dass die Kastanie vielerorts morsch sei. Viel Totholz hätten sie entfernen müssen, dass auf das Dach oder den Innenhof hätte fallen können, und so eine Gefährdung für die Anwohner beseitigt. Dass sie eine Genehmigung gebraucht hätten, haben sie anscheinend nicht gewusst.

Auf die kleine Firma kommt jetzt eine Strafe in vier- bis fünfstelligen Bereich zu. Wie die Kastanie den Eingriff übersteht, werden die nächsten Monate zeigen.

(RP)
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