Remscheid Auf zum Endspurt ins Weihnachtsgeschäft
Remscheid · Schon die ganze Woche herrschte Hochbetrieb in der Remscheider Innenstadt: lange Schlangen vor den Parkhäusern genauso wie an den Kassen. Auch die Bergischen liegen im allgemeinen Trend: Die Weihnachtsgeschenke werden immer später eingekauft. Das bestätigen übereinstimmend Sophie Dukat, Managerin des Allee-Centers, und Georg-Eicke Dalchow vom Einzelhandelsverband.
"Die Leute waren auffallend zögerlich, doch jetzt läuft's gut", sagt Dukat. Und Dalchow zieht eine erste Bilanz des Weihnachtsgeschäftes: "Wir sind zufrieden, aber nicht begeistert." Das erhoffte Plus gegenüber dem Vorjahresgeschäft werde der örtliche Einzelhandel wohl nicht erreichen. Vom letzten Adventswochenende erwarten beide noch einmal großen Umsatz. Die Renner: Schmuck, Bücher, Elektroartikel.
Im Remscheider Allee-Center haben die Kunden auch besonders viel Zeit zum Einkaufen: Bis Mitternacht öffnen heute die Geschäfte. Im Saturn bedeutet dies Schichtbetrieb. "Wir haben von 9 bis 24 Uhr auf, das sind 15 Stunden, da sind alle unsere Leute im Einsatz", sagt Geschäftsführer Rainer Harries. Er rechnet heute mit einem sehr guten Geschäft. "Der letzte Samstag liegt sehr nah am Heiligabend, da wird viel los sein." Das Wetter spiele auch mit - kein Schnee, kein Eis.
Das Kundeninteresse beschränkt sich aber nicht auf die Innenstadt. Reger Betrieb herrscht in diesen Tagen im Lenneper Fachgeschäft für Schmuck und Uhren, Koll. Auch an Heiligabend hat Inhaber und Uhrmachermeister Stefan Koll die Türen noch bis 13 Uhr geöffnet. Mit gutem Grund. Denn manche kaufen die letzten Geschenke kurz vor Toresschluss: vor allem Männer, die etwas für die Liebsten suchen. Als Juwelier weiß er, dass Schmuck immer gut ankommt, im Trend liegen Sammelsysteme wie Armbänder, die mit immer wieder neuen Anhängern erweitert werden können. Bei Geschenken für Männer liegen Uhren vorn. Für einen Kassensturz hatte Stefan Koll noch gar keine Zeit. Und kommen die Einzelhandelsvertreter selbst zum Einkaufen? Georg-Eicke Dalchow hat Freitagmittag das letzte Geschenk gekauft. Im heimischen Einzelhandel. Kein einziges Geschenk hat er im Internet erstanden: "Ich muss die Dinge anfassen und sehen."
