Remscheid Alternative für Hertie - Plan gewinnt Form

Remscheid · BUND-Sprecherin Veronika Wolf rechnet mit Fördermitteln vom Land für den Umbau des Gebäudes.

So könnte neues Leben im alten Hertiegebäude aussehen: Eine Art Markthalle im Parterre bietet regionale Produkte an. Eine Gastronomie mit Außenterrasse zum Hardtpark lädt zum Verweilen ein. Im oberen Geschoss zeigt ein Programmkino anspruchsvolle Streifen, und Werkstätten junger Textildesigner präsentieren ihre Labels. Der Gegenentwurf zu dem Vorhaben, Kaufland in dem ehemaligen Hertie-Haus in Lennep anzusiedeln, nimmt Gestalt an, wird konkreter und wirkt jetzt realisierbar.

Die Initiative fürs Hertiegebäude rund um Veronika Wolf (BUND Remscheid) und den Architekten Walter Brune hat inzwischen Vorschläge von Bürgern, die zu einer Ideenbörse aufgerufen waren, ausgewertet. Es wurde ein Konzept erstellt, Pläne wurden gezeichnet, Gespräche mit potenziellen Betreibern und Verantwortlichen im Bauministerium geführt und eine Developmentrechnung erstellt. Ein Investor stehe bereit.

Die gute Botschaft: "Es stehen 80 Prozent Fördermittel vom Land für den Ankauf und die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes in Aussicht", sagt Wolf, die als Betriebswirtin, Umwelt-Ingeneurin und Unternehmerin gute Drähte nach Düsseldorf hat.

Ein Rückblick: Das stadtbildprägende Gebäude seit 2009 leer. Anfang April hat das CR Investment Management in Berlin das Objekt an die Cityvision Remscheid GmbH&Co KG mit Sitz in Köln verkauft. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters ist beabsichtigt, das historische Gebäude an Kaufland zu veräußern. Der Altbau soll saniert, der zweigeschossige Anbau mit der Rampe abgerissen und durch ein neues Parkdeck ersetzt werden. Die Politik soll zu Beginn der neuen Legislaturperiode entscheiden, ob eine Teilfläche des Hardtparks verkauft werden darf. Diese soll eine Anlieferungsfläche für Kaufland ermöglichen.

Veronika Wolf erklärt, dass alle Parteien in Remscheid hinter ihren Plänen stehen. Und vor der Kommunalwahl hatte OB-Kandidat der CDU, Jochen Siegfried, noch bei einer Veranstaltung der BM öffentlich in Lennep erklärt, er favorisiere eine Art Shop-in-Shop-Lösung für das Gebäude. Die Zeichen stehen also auf Alternativlösung.

Der Düsseldorfer Architekt Walter Brune sieht die Chance, aus dem Hertie-Gebäude und seinem Umfeld "ein Kleinod für Lennep" zu machen. Im Bereich der alten Parkdeck-Zufahrt könne man in einem Anbau zusätzliche Läden etablieren und ein Cafe, das zum Hardtpark ausgerichtet ist, sagte er der Morgenpost. Dieses wunderbare Lage müsse man nutzen. Das alles könne aber nur funktionieren, wenn das DOC nicht nach Lennep kommt. Ansonsten würden durch diese Ansiedlung bestehende Strukturen zerstört. Brune ist überzeugt: Für Lennep wäre ein DOC eine Katastrophe.

(RP)
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