Remscheid Alex lässt das Schützenzelt beben

Remscheid · Bei den Morsbacher Schützen in der Aue stieg am Samstag erstmals in der Vereinsgeschichte eine wilde Rock-Nacht.

Rock statt Schlager im Zelt: Alex im Westerwald erwiesen sich als gute Ersatzlösung beim Fest der Wildschützen.

Rock statt Schlager im Zelt: Alex im Westerwald erwiesen sich als gute Ersatzlösung beim Fest der Wildschützen.

Foto: Segovia

Dass im Zelt von Wildschütz Aue in Morsbach zum alljährlichen Schützenfest die Stimmung brummt, sind die Stammgäste ja eigentlich gewöhnt. Hochkaräter aus der Schlagerszene gaben sich in den vergangenen Jahren regelmäßig die Klinke in die Hand. So wurden unter anderem nicht nur Karel Gott und Wolfgang Petry, die Brings und der Wendler im Festzelt begrüßt, sondern die zuletzt auch in Lennep hochgefeierten Räuber.

Umso außergewöhnlicher erschien es im Vorfeld, dass sich die Schützen um Vereinschef Oliver Rösler, bei ihrem 65. Schützenfest vom gut laufenden Schlager abwendeten, um eine ganz andere Musikrichtung und damit vermutlich auch ein ganz anderes Publikum für eine Nacht in ihr Zelt einziehen zu lassen. "Wir schauen eigentlich immer darauf, was gerade so angesagt ist und versuchen uns dann namhafte Künstler kommen zu lassen", berichtet Rösler.

Die vielen Konkurrenzveranstaltungen in diesem Jahr machten es allerdings unmöglich, einen gefeierten Schlagerbarden unter Vertrag zu nehmen. "Die sind heute alle in Frankfurt beim Florian Silbereisen", erklärte der Schützenchef. Aus Frankfurt holten sich die Morsbacher kurzerhand die Rocker von Alex im Westerwald. Eine Coverband, die ausschließlich Hits der Ärzte und Toten Hosen spielt.

Im Zelt brachten die Jungs ordentlich Stimmung. Hymnen wie "An Tagen wie diesen", "Alex" oder "Zehn kleine Jägermeister" der Toten Hosen oder "Junge" von den Ärzten grölte die pogende Masse vor der Bühne textsicher mit. Der Holzboden unter den Füßen bebte, die Festzeltwände wackelten und aus den riesigen Boxen auf der Bühne wummerten ordentlich die Bässe. Jubelrufe kamen immer wieder auf, wenn die vierköpfige Truppe aus Frankfurt wieder einen weiteren Hit der beiden deutschen Kult-Punkbands anstimmte, Arme und Hände gingen in die Luft und es wurde getanzt.

Mit der Resonanz und Stimmung zeigte schließlich auch Schützenchef Rösler zufrieden, der zumindest an diesem Abend nicht ganz ausschließen wollte, eine solch deftige Rock-Nacht zu wiederholen. "Für nächstes Jahr haben wir aber wieder eine Schlagerparty geplant." Mit diversen Künstlern seien die Schützen auch schon im Gespräch.

Das diesjährige Fest zumindest, ging auch am Sonntag mit der Krönung des neuen Schützenkönigs Peter Hanika weiter, der bereits am Freitag ausgeschossen wurde.

Und heute Abend werden die Schützen aus dem Morsbachtal ab 20 Uhr noch gemeinsam mit ihren Gästen und der Musik der Hollywood Drive Band in den Mai tanzen. Eintritt: zehn Euro.

(RP)
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