#5630 Bühne frei für Remscheids Talente

Remscheid · Das ehrgeizige Projekt #5630 will die vielfältigen Potenziale der jungen Remscheider zeigen – und für die Stadt werben.

 Gruppenbild mit Holzskulptur. Beim großen Casting im Teo Otto Theater im September entstand dieses Motiv.

Gruppenbild mit Holzskulptur. Beim großen Casting im Teo Otto Theater im September entstand dieses Motiv.

Foto: Frank Loesing

Die Stadt hat eine Menge vielversprechender junger Talente. Sie in einer großen Show im Teo Otto Theater zusammenzubringen und mit ihnen eine Aufbruchstimmung zu erzeugen – das ist der Antrieb hinter einem ehrgeizigen Projekt mit dem Namen #5630.

Seit mehr als einem Jahr laufen bereits die Vorarbeiten. Im September 2018 fanden im Teo Otto Theater die Castings für die Auswahl der Teilnehmer statt. Jugendorchester trafen auf Tanzgruppen, Hip-Hopper auf Judoka. Rund 300 Jugendliche kamen. Unter der Anleitung von Profis entwickeln sie seitdem gemeinsam das Programm für eine insgesamt zweistündige Veranstaltung, die zeigen soll, welche Qualität im Bereich Bewegung und Sport, bildender Kunst, Musik und auch Wissenschaft vor Ort vorhanden ist. Gleich für vier Abende ist das Teo Otto Theater Ende des Jahres gebucht.

Eine „Kampagne für die Stadt Remscheid auf hohem Niveau“ und mit nachhaltigem Effekt schwebt Jochen Peitz von den Artistic Jumpers vor, einer der drei treibenden Kräfte hinter #5630. Peitz weiß, wie man Großveranstaltungen organisiert. Die Turngalas der Jumpers in der Halle Neuenkamp waren in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre für mehrere Tausend Besucher ausgelegt.

Diesmal wird es multimedialer. Über eine große Leinwand werden im Theater Filme eingespielt, in denen die jungen Talente dem Publikum vorgestellt werden. Für die Produktion der Kurzfilme wurde extra eine Blackbox gebaut, in der der Nachwuchs auf der Leinwand mit anderen Künstlern oder Musikern virtuell zusammengebracht werden kann. Die Macher von #5630 wollen nicht nur einen mitreißenden Abend auf die Bühne bringen. Sie wollen zeigen, dass Remscheid viel besser ist als sein Ruf, dass seine jungen Talente aber Orte und Unterstützung brauchen, um sich hier entfalten können. „Es gibt zu wenig Angebote für die Jugend in Remscheid“, sagt Marcel Haupt. Die Nachbarstadt Wuppertal sei mit seinem Szene-Viertel und seinem Kulturprogramm Remscheid klar voraus. Er selber habe nach Köln gehen müssen, um seine Vorstellungen zu realisieren sagt der Fotograf und Judoka, der bereits 2015 mit seinem Projekt „Die Unsichtbaren“ den Scheinwerfer auf die verborgenen Potenziale seiner Heimatstadt lenkte.

Peitz und Haupt glauben aber an ihre Stadt, wollen ihr etwas zurückgeben, weil sie selber als junge Sportler Förderung und Unterstützung erhalten haben. Zusammenarbeit sei dabei wichtig, betonen sie. Bewusst wurde als Marke des Projekts die alte Postleitzahl 5630 gewählt. Sie stand noch für die ganze Stadt. Das aus dem Nachrichtendienst Twitter bekannte Zeichen # (gesprochen: Hashtag) koppelt die Idee mit die digitalen Neuzeit, in der Internet, Smartphone und soziale Medien das Leben vor allem junger Leute beeinflussen.

Auch diese Kanäle wollen die Macher nutzen, um die Neugier auf die Groß-Veranstaltung zu wecken. So sollen in den kommenden Monaten mehrere kurze Videos (sogenannte Teaser) im Internet hochgeladen werden. Geplant ist zudem Werbung auf den Bussen der Stadtwerke sowie auf großen Plakatwänden zu machen.

An #5630 sollen die Remscheider Bürger einfach nicht vorbeikommen. Der ungewöhnlichste und mit 150 Kilogramm schwerste Werbeträger ist sicher eine große Holzskulptur mit diesen fünf Zeichen. Sie soll im Vorfeld der Veranstaltung an mehreren Orten im Stadtbild aufgestellt werden, kündigt Marcel Haupt an.

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