Remscheid 49 Bäume an der Ringstraße sind gefällt

Remscheid · Reibungslos verlief am Samstagvormittag die Baumfällaktion an der Ringstraße in Lennep. Zwischen Trecknase und Kreuzung Raderstraße wurden an der nördlichen Gehwegseite 49 Bäume mit schwerem Gerät entfernt. Trotz im Vorfeld kontrovers geführter Diskussion blieben Proteste aus.

 Mit schwerem Gerät wurden bei strömendem Regen die Bäume an der Ringstraße zunächst gefällt und dann geschreddert.

Mit schwerem Gerät wurden bei strömendem Regen die Bäume an der Ringstraße zunächst gefällt und dann geschreddert.

Foto: Nico Hertgen

"Darüber bin ich froh und allen Beteiligten sehr dankbar. Aufgebrachte Bürger am Straßenrand wären beim Einsatz der großen Maschinen sicherlich problematisch gewesen", sagte Michael Zirngiebl, Leiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR), der die durch eine Spezialfirma ausgeführten Arbeiten beobachtete. Zudem übernahmen Mitarbeiter der TBR-Verkehrstechnik die Sicherung der Wanderbaustelle.

Wie berichtet, wird die Ringstraße umfangreich saniert. Dazu muss man bis zu 70 Zentimeter in die Tiefe gehen, um den entsprechenden Untergrund aufzubauen. Laut einem Expertengutachten stand der überwiegend aus Linden bestehende Baumbestand viel zu nah an der Straße, als dass man ihn hätte erhalten können. Als Zugeständnis an den Landschaftsbeirat habe man neun kleinere Bäume stehen lassen, erklärte Zirngiebl gegenüber der BM. Bei strömendem Regen beobachteten nur wenige Bürger, wie mittels eines großer Krans zunächst die Kronen der Bäume umfasst wurden, sodann die Säge zum Einsatz kam und Stamm und Äste auf die einseitig gesperrte Straße gehoben wurden. Direkt im Anschluss wurde das Holz geschreddert, in einem Container abtransportiert und einem Kraftwerk zur Energiegewinnung zugeführt.

Jeweils rund ein Meter der Stämme blieb stehen. Samt Wurzelwerk werden sie bei den eigentlichen Straßenbauarbeiten entfernt. Vorwiegend waren es Anwohner, die in der Haustür stehend oder vom Fenster aus die Aktion anschauten.

Naim Limani ist heilfroh, dass er tagsüber nun nicht mehr das Licht anschalten muss. Vor acht Jahren hat er sein Haus an der Ringstraße gekauft, mittlerweile hätten sich die Wurzeln den Weg bis unter die Bodenplatte gebahnt. Und dringend hätte die Straße eine Sanierung nötig. "Wenn hier Busse oder LKW über den geflickten Asphalt brettern, wackeln bei uns die Heizkörper", berichtete der Anlieger.

Ein Anwohner der angrenzenden Ringelstraße filmte die Arbeiten mit dem Smartphone. "Am besten machen Sie bei uns gleich weiter", wandte er sich an den TBR-Chef. Solche großen Bäume, die man schlecht zurückschneiden könne, gehörten einfach nicht in die Stadt, merkte der Lenneper an. "Es ist im Haus dunkel, die Wurzeln graben sich bis zu den Häusern und das ganze Jahr hat man Dreck", schilderte er seine Erfahrungen.

Während der Fällarbeiten war die Ringstraße nur einspurig befahrbar. "Damit haben wir jetzt mal einen Testlauf für den Straßenausbau. Denn dann werden wir auch immer halbseitig arbeiten und die Baustellen Zug um Zug verlegen", kündigte Zirngiebl an. Am verregneten Samstag blieben längere Staus weitgehend aus. An Wochentagen außerhalb der Ferienzeiten wird das indes sicher anders aussehen.

(RP)
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