Remscheid 19 Mitarbeiter von Edessö suchen neue Jobs

Remscheid · Keinen Investor für insolventen Sägenhersteller gefunden. Traditionsunternehmen wird abgewickelt.

Trotz intensiven Bemühens sei es nicht gelungen, für den insolventen Remscheider Sägenhersteller Edessö einen Investor zu finden. Auch eine Sanierung aus eigener Kraft sei nicht mehr möglich gewesen, sagte Insolvenzverwalter Dr. Peter Neu auf Nachfrage der BM. Das bedeutet, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt und den verbliebenen 19 Mitarbeitern gekündigt werden musste. "Da spielt uns die derzeit positive Situation auf dem Arbeitsmarkt in die Hände. Ein Großteil der Beschäftigten hat bereits ein neues Arbeitsverhältnis gefunden", berichtete der Rechtsanwalt.

Der Betrieb werde nun mit dem Verkauf von Maschinen und möglicherweise auch der Marke abgewickelt, um die Gläubiger bestmöglich bedienen zu können. Im März dieses Jahres hatte das 1825 gegründete Remscheider Traditionsunternehmen Insolvenzantrag gestellt. Zu seinen Produkten zählten unter anderem Stammblätter für Diamantsägen, verschiedene Maschinenmesser für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie und Kreismesser für die Papierherstellung. Damals wurde für 28 Mitarbeiter Insolvenzgeld beantragt, im Verlaufe des Verfahrens reduzierte man das Personal auf 19 Kräfte.

Als Ursachen für die Schieflage sieht Peter Neu zum einen die starke Wettbewerbssituation vor allem aus Fernost, aber auch aus der hiesigen Region. "Auch in Remscheid gibt es erfolgreiche Sägenhersteller", sagt er. Chinesische Produzenten böten ihre Sägen und Messer oftmals billiger an als man hierzulande das Material einkaufen könne. Der "enorme Wettbewerbsdruck" habe zu massiven Verlusten geführt. Mit Mitteln der Insolvenzordnung habe man sodann versucht, eine Wende herbeizuführen, was sich aber als sehr schwierig herausgestellt habe. Hinzu komme, dass Edessö sehr hohe Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitarbeitern gehabt habe, die man bei der schlechten Ertragslage nicht mehr habe erfüllen können. Auch wenn dieser Punkt beim Versuch, das Unternehmen an einen Erwerber zu veräußern, nicht die größte Bedeutung gehabt habe, sei dies dennoch für eine Geschäftsübernahme eine hohe Bürde gewesen. Somit habe alles in allem betrachtet kein Abschluss erzielt werden können.

"Wir haben uns seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Juni aktiv um einen Investor bemüht, und es gab auch den einen oder anderen Interessenten. Letztlich wollte aber niemand den Betrieb an diesem Standort weiterführen", erklärte der Insolvenzverwalter.

Um das Ruder selbst noch einmal rumzureißen, seien die Ergebnisse in den letzten Monaten nicht ausreichend gewesen. Die Edessö-Pensionäre müssen sich indes keine Sorgen um eine Fortzahlung ihrer Renten machen. In diese Lücke springe der Pensionssicherungsverein.

(RP)
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