Remscheid 14 neue Profis für das Röntgenmuseum

Remscheid · Ein Jahr lang haben sich 14 Kinder, zwischen neun und elf Jahren, im Mini-Club des Röntgen-Museums zu kleinen Röntgen-Experten und Museumsprofis ausbilden lassen. Am Donnerstagnachmittag erhielten sie dafür in einem feierlichen Rahmen ihr Diplom und überzeugten bei ihrer anschließenden Premierenführung durch das Museum mit fundiertem Hintergrundwissen über Lenneps berühmtesten Sohn.

Selbstbewusst führten Hans (9), Justin (10) und Otto (11) ihre Gruppe vom Foyer ins Nobelpreiszimmer: Kurz umgeschaut, dann lag die komplette Aufmerksamkeit der Besucher auf den kleinen Museumsprofis. Besonders auf Otto, der sich hinter das Pult gestellt hatte, vor dem großen Wandposter, das eine Momentaufnahme der Nobelpreisverleihung von 1901 zeigte. "Wer kann mir sagen, wer von diesen Herren Wilhelm Conrad Röntgen ist?", fragte der Elfjährige seine aufmerksamen Zuhörer. "Der mit dem Bart", sagte eine Frau und schmunzelte. Otto ließ sich nicht beirren und konterte geschickt: "Zu der Zeit trugen aber alle Bart."

Abwechselnd erzählten die Drei kleine Anekdoten über den Entdecker der Röntgen-Strahlen, beispielsweise, dass er vor lauter Aufregung nicht seinen wissenschaftlichen Vortrag im Rahmen der Nobelpreisverleihung halten konnte. "Weil er einen Abend vorher nie schlafen konnte, verschob er den Termin immer wieder", erzählte Otto. Geschickt kombinierten sie interessante Informationen mit kleinen Fragen zwischen durch und gestalteten so eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Führung für beide Seiten. Denn die Besucher langweilten sich nicht und auch die Museumsprofis schienen sichtlich Spaß daran zu haben, ihr schwer erarbeitetes Wissen professionell und kindgerecht weiter zu vermitteln.

Alle zwei Wochen hatten sich die Kinder unterschiedlicher Lenneper Grundschulen, nachmittags für mehrere Stunden mit Mini-Club- Initiatorin Joana Harlander-Kleeblatt und ihrer Kollegin Sevil Yildirim getroffen. "Sie haben Grundlagen über den Menschen Röntgen und seine Vorlieben kennengelernt, sich die Räume des Museums erarbeitet und die wichtigen Informationen aus ihrer Sicht zusammengetragen. Aber auch Physikstoff, der eigentlich für Klasse sieben und acht vorgesehen ist, gepaukt", erklärte Harlander-Kleeblatt. Dieses Wissen macht diese Minis zu kompetenten Museumsprofis, die ab Herbst für Führungen gebucht werden können. Die Führungen eigenen sich für die ganze Familie, wobei ein besonderes Augenmerk auf jungen Museumsbesuchern liegt.

(sebu)
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