Ratingen Zwischen Stahl und Spülkiste

Ratingen · Induser Industrieservice ist Spezialist für Instandhaltung und Modernisierung. Das Unternehmen bildet Fachkräfte für den eigenen Bedarf aus.

"Eine Kfz-Werkstatt könnte auch Autos bauen, aber sie tut es nicht. Teile eines Oldtimers zu restaurieren hingegen ist schon eher möglich." Die Aussage von Philipp Gesche, Geschäftsführer bei Induser Industrieservice, macht deutlich, was sein Unternehmen im Bereich von Großanlagen im Stahlbau macht. Das Kerngeschäft umfasst Instandhaltung, Modernisierung und Umbau von Maschinen, die unter extremsten Bedingungen funktionieren müssen.

In gigantischen Systemen werden dabei einzelne, verhältnismäßig "kleine" Bauteile ausgetauscht. "Das ist wie eine Operation am offenen Herzen: ein großer Eingriff mit ganz wenig Platz." Dieser komplizierte Einbau ist die Spezialität von Induser. Dort, wo eben nicht einfach ein Kran Bauteile — mehrere Meter lang und viele Tonnen schwer — von oben herablassen kann, müssen individuelle Lösungen gefunden werden. "Unsere Dienstleistung besteht darin, dass der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder arbeiten kann."

Umbau-Ideen werden mitgeliefert

Neben dem Auftrag liefern die Kunden oft auch gleich die Umbau-Idee mit. Induser prüft die Umsetzbarkeit vor Ort und unterhält für die Produktion eine Fertigung in Rumänien. Von dort werden die Teile nach Deutschland geliefert und beim Kunden zusammen- und eingebaut.

Darum entstanden im Laufe der Zeit Stützpunkte in der Nähe der größten Kunden. Der einzige Stützpunkt außerhalb von NRW befindet sich in der Nähe von Mannheim. Dort betreut Induser im Geschäftsbereich Chemie eine Anlage für die Produktion von Spülmaschinentabs. "Der Markt ist sehr schnelllebig. Innerhalb kürzester Zeit werden neue Produkte herausgebracht, für die jeweils neue Mischungsverhältnisse von Rohstoffen programmiert werden müssen", erklärt Gesche. "Außerdem benötigt man für hinzukommende Rohstoffe neue Leitungen und Transportwege." Induser kümmert sich um Transportmittel, Wege und die Automatismen für die Dosierung.

Bei Produkten, die mit dem menschlichen Körper in Verbindung treten, kommt eine weitere Spezifikation hinzu: Eine vollständige Automatisierung der Produktion und das Speichern der Produktionswege auf längere Zeit. Einzelne Bereiche davon werden im ergänzenden Geschäftsfeld "Engineering" abgebildet. Hierein fallen aber auch Zukunftsthemen wie Energieeffizienz.

Ganz neu aufgenommen wurde in diesem Jahr der Mobilfunk. Induser bietet hier Konstruktion, Aufbau und Wartung von Schaltkästen und Antennenanlagen. Noch haben sich Philipp Gesche und seine Mitarbeiter nicht festgelegt, ob sie im kommenden Jahr Kommunikationselektroniker oder Mechatroniker ausbilden. Eins von beiden wird es aber werden, neben einem Ausbildungsplatz für Industriemechaniker.

"Die Topjob hat uns bestärkt, auch im nächsten Jahr wieder für das eigene Unternehmen auszubilden", sagt Gesche im Rückblick auf den gelungenen Gemeinschaftsstand "Faszination Technik".

(stemu)
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