Ratingen Zeltlager: Jugendfeuerwehr stapelt hoch

Düsseldorf · "Ich habe gerade mal anderthalb Stunden geschlafen und bin nicht mal mehr dazu gekommen, meine Uniform anzuziehen", sagt Christiane Räker, Stadtjugendfeuerwehrwartin, lächelnd. Müde aber glücklich wegen des schönen Wetters blickt sie über den Schützenplatz an der Brückstraße, wo sich am Wochenende fast 280 Nachwuchs-Feuerwehrleute versammelten.

Das Zeltlager hat im Kreis Tradition. Da der Termin in den Ferien liegt, konnten drei Jugendfeuerwehren aus dem Kreisgebiet allerdings nicht teilnehmen, so Räker: "Das ist aber nicht schlimm. Durch unsere Partnerfeuerwehren können wir das auffangen." Und die kommen von weit her. Neben den Partnerstädten Beelitz und Maubeuge kam eine Gruppe aus Bernau am Chiemsee.

"Dieser Kontakt ist durch unseren Chef René Schubert entstanden, der dort Bekannte hat", erzählt Brandinspektorin Räker, die vor 15 Jahre eine der ersten Frauen in der Ratinger Wehr überhaupt war. Auch auf Gegenbesuch waren die Dumeklemmer schon. Zusammen mit ihrem Organisationsteam hatte Räker ein buntes Programm für die 12- bis 17-Jährigen entwickelt. Mädchen und Jungen waren übrigens fast paritätisch vertreten.

Neben einer Partynacht am Freitagabend in der Manege und einer Nachwanderung stand die Lagerolympiade im Mittelpunkt, die Betreuer Dirk Winskowski mit seinem Team zusammengestellt hatte. An diversen Stationen, die in der Nähe der Brückstraße und auf dem Platz eingerichtet waren, mussten mehrere Aufgaben erfüllt und Fragen beantwortet werden.

Die Spektakulärste war sicherlich das Kistenstapeln. Gut gesichert setzten die Mädchen und Jungen Cola-Kiste auf Cola-Kiste und schraubten sich so in ungeahnte Höhen. Bis zu 15 solcher Kisten setzte mancher aufeinander, bevor alles zusammenbrach. "Bei den Spielen haben wir ein bisschen was von Stefan Raab abgeschaut, aber auch feuerwehrtechnische Übungen und Fragen eingebaut", so Winskowski.

98 Prozent machen weiter

Aktiv am Löschgeschehen teilnehmen dürfen die Nachwuchskräfte zwar im Alltag nicht, darauf vorbereitet werden sie allerdings sehr intensiv. "Schließlich sind es knapp 98 Prozent aus der Jugendfeuerwehr, die hinterher in den aktiven Dienst übergehen", so Räker. Wichtig bei der ganzen Sache: Der Teamgedanke steht im Vordergrund. Und so wurde neben den Leistungen an den Stationen auch das gesamte Auftreten einer Gruppe bewertet.

Besonders freute sich Christina Räker über den Besuch von Ex-Stadtbrandmeister Helmut Gansen. Der 75-Jährige hatte vor 20 Jahren mit dem verstorbenen Willi Weber im Hintergrund die Fäden für die Truppe gezogen.

(RP)
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