Ratinger Initiative Lintorfer Schüler stehen für Frieden ein

Lintorf · Rund 1000 Schüler der Heinrich-Schmitz-Grundschule, der Käthe-Kollwitz-Realschule und des Kopernikus-Gymnasiums stellten rund um das Lintorfer Schulgebäude eine riesige Menschenkette in zwei Reihen auf.

 Eine schier endlos lange Menschenkette formierte sich auf dem Gelände des Lintorfer Schulzentrums.

Eine schier endlos lange Menschenkette formierte sich auf dem Gelände des Lintorfer Schulzentrums.

Foto: RP/Kopernikus-Schule

Es sind besondere und aufwühlende Zeiten. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass Schüler sich in der Pause über Krieg unterhalten, im Unterricht Fragen dazu stellen und teilweise Angst davor haben, dass Kämpfe und Konflikte auch nach Deutschland kommen.

Wichtig: Man kann und will in der Gemeinschaft ein starkes Zeichen setzen. Und dies hat das gesamte Lintorfer Schulzentrum jetzt getan. Man stand zusammen – gegen Gewalt und Krieg. Rund 1000 Schüler der Heinrich-Schmitz-Grundschule, der Käthe-Kollwitz-Realschule und des Kopernikus-Gymnasiums stellten rund um das Lintorfer Schulgebäude eine riesige Menschenkette in zwei Reihen auf.

Während die eine Reihe gelbe Plakate hochhielt, bildete die andere Reihe ein blaues Band, sodass von oben betrachtet die ukrainische Flagge sichtbar wurde. Einige Schüler und Lehrer hatten sogar bewusst blaue, gelbe oder auch blau-gelbe Kleidung angezogen.

Die Initiative zur Menschenkette kam von den beiden Oberstufenschülerinnen Marlene Giertz und Mathilda Löhr während der Sitzung der Schülervertretung (SV) des Gymnasiums rund eine Woche zuvor. Innerhalb kürzester Zeit entstand in Absprache mit der Schulleitung, den anderen Schulen am Schulzentrum und mit tatkräftiger Unterstützung der SV-Lehrerin Claudia Kröger die beeindruckende Aktion auf dem Schulhof.

„Man spürt richtig, dass der Angriff auf die Ukraine die Schüler beschäftigt. Viele möchten ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigen und ihren Teil dazu beitragen, für den Frieden einzustehen“, beschreibt Kröger die Stimmung innerhalb der Schülerschaft. „Mit diesem Zeichen konnten wir all diese Aspekte in einem Symbol zusammenfassen“, ergänzte die Lehrerin.

Ein Video der Menschenkette findet sich auf der Homepage des Kopernikus-Gymnasiums (siehe Info-Kasten). Der Aktion des gesamten Schulzentrums waren kleinere Initiativen des Gymnasiums vorausgegangen. So brachten Schüler gelbe und blaue Steine mit, die zu einem Peace-Zeichen auf dem Schulhof gelegt wurden. Auch an dieser Aktion beteiligten sich alle Jahrgangsstufen. Ebenfalls hatte die SV zu einer Schweigeminute für den Frieden aufgerufen, die vom Schulsprecher Alexander Hönes über die Lautsprecher eingeleitet wurde.

„Wir lassen als SV wirklich keine Gelegenheit aus, um zu zeigen, dass die Jugend in Lintorf geschlossen für den Frieden steht. Ich würde mir wünschen, dass wir eine Aktion mit allen Ratinger Schulen gemeinsam starten können. Hierfür habe ich bereits die Initiative im Jugendrat ergriffen“, betonte Hönes.

Er ergänzte: „Für Frieden sollte man jederzeit einstehen, denn wie es scheint, ist er keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch oder gerade, weil wir Schüler sind, ist es umso wichtiger, sich gegen Kriege zu positionieren und damit zu zeigen, welche Welt sich junge Menschen wünschen: eine friedliche!“

Unterdessen kommen immer mehr Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern im Kreis Mettmann an. Und schnell stellt sich für viele von ihnen die Frage nach einem Schulplatz. Ansprechpartner hierfür ist unter anderem das Kreisintegrationszentrum, das Fragen zum Thema Schule beantwortet und bei der Suche nach einer geeigneten Schule unterstützt.

Wer zwischen 6 und 18 Jahren alt ist und seinen Wohnsitz im Kreis Mettmann hat, ist schulpflichtig und erhält einen Schulplatz im Kreis Mettmann. Hierfür ist zunächst unbedingt die Anmeldung in der Kommune erforderlich. Kinder von 6 bis 9 Jahren müssen von den Sorgeberechtigten direkt an einer Grundschule in ihrer Stadt angemeldet werden.

Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Jahren werden durch das Kreisintegrationszentrum beraten und erhalten eine Empfehlung, welche Schulform geeignet ist. Für Übersetzungen im Beratungsgespräch stehen sprachkundige Helfer bereit. Die Vermittlung an eine Schule erfolgt in Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht, dem Schulträger und der Schulleitung. Eine eigenständige Anmeldung an einer Schule der Sekundarstufen I und II ist nicht möglich. Beratungstermine können telefonisch oder per Mail vereinbart werden: 02104/99-2198 und 02104/99-2156, seiteneinsteigerberatung@kreis-mettmann.de. Aufgrund der hohen Nachfrage sei mit einer Wartezeit von bis zu drei Wochen zu rechnen, so der Kreis.

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