Ratingen Wogera schafft bezahlbaren Wohnraum

Ratingen · Die Ratinger Wohnungsbaugenossenschaft legte jetzt den Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vor.

 Um diese Neubauten der Wogera an der Philippstraße hatte es viele Diskussionen der Anwohner gegeben. Nun sind die ersten Bewohner bereits eingezogen.

Um diese Neubauten der Wogera an der Philippstraße hatte es viele Diskussionen der Anwohner gegeben. Nun sind die ersten Bewohner bereits eingezogen.

Foto: Joachim Preuss

Die Wohnungsbaugenossenschaft Ratingen (Wogera) profitiert von der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt im Großraum Düsseldorf: Frei werdende Wohnungen können schnell wieder vermietet werden, die Zahl der Mitglieder ist auch im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Erwirtschaftete Überschüsse werden in Modernisierung und energetische Sanierungen gesteckt. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2016 hervor, den die Wogera soeben veröffentlicht hat.

Genossenschaften bieten in der Regel preiswertes, bezahlbares Wohnen: Es verdient niemand dran, die Mieten decken in der Regel Verwaltung, Instandhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes. Wörtlich heißt es im Bericht: "Mit einer Miethöhe von 5,01 bis 6,60 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bewegen sich die Durchschnittsmieten der einzelnen Baualtersstufen weiterhin in erheblichem Maße unter den entsprechenden Referenzwerten des Ratinger Mietpreisspiegels." Die im Geschäftsjahr 2016 erhobene Durchschnittsmiete belief sich auf 5,45 Euro (Vorjahr: 5,36 Euro) je Quadratmeter Wohnfläche: Man liege damit weiter "deutlich unter den durchschnittlichen Netto-Kaltmieten für Wohnungen in Ratingen", so die Wogera.

Man macht sich also um möglichen Leerstand keinerlei Sorgen, zumal auch der ältere Wohnungsbestand weitgehende modernisiert wurde. Der satzungsgemäße Zweck der am 27. September 1908 gegründeten Wohnungsgenossenschaft Ratingen eG "ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung ihrer Mitglieder", heißt es in den Statuten.

Der Bilanzgewinn wird an die Mitglieder ausgeschüttet. Immerhin soll es wieder vier Prozent Dividende auf die eingezahlten Anteile geben - so viel zahlt derzeit keine Bank. Genossenschaftsanteile waren auch mal als sichere Geldanlage gehandelt worden, ohne selbst in eine Wohnung einziehen zu wollen. Dem haben die Genossenschaften einen Riegel vorgeschoben.

Auch bei der Wogera gilt: "Die Zeichnung von weiteren Anteilen, die über die Pflichtbeteiligung von sieben Anteilen (1 Anteil=100 Euro) hinausgeht, lässt die Genossenschaft aufgrund der derzeitigen Zinssituation am Kapitalmarkt nicht zu."

Die große Not am Wohnungsmarkt sorgte auch 2016 für einen weiteren Zustrom von neuen Mitgliedern. So stieg deren Zahl im vergangenen Jahr um 110 auf insgesamt 4.548 Eintragungen. Im Jahr zuvor gab es ein Zuwachs um 71 Mitglieder. Finanziell steht die Wogera gut da: "Sämtliche Modernisierungsmaßnahmen wurden wie in den Vorjahren ausschließlich mit Eigenmitteln finanziert. Während des ganzen Geschäftsjahres 2016 war die Liquidität gesichert. Die Genossenschaft konnte ihre finanziellen Verpflichtungen jederzeit erfüllen", heißt es in dem Geschäftsbericht weiter. Und: "Das Geschäftsjahr 2016 schließt mit einem wirtschaftlichen Überschuss von 1,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro)."

Der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2017 weist einen wirtschaftlichen Überschuss von rund 1,2 Millionen Euro aus: "Im Hinblick auf die weitere positive Entwicklung der Ertragspotenziale der Genossenschaft aufgrund von Mietanhebungen durch Modernisierung, Auslaufen von Mietpreisbindungen ist auch für die Folgejahre eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung vorgezeichnet."

Auch Neubauten werden finanziert, wie an der Philippstraße, wo zwei moderne Wohnkomplexe entstanden sind. Die Mieter sind bereits teilweise eingezogen. Für die Mitglieder werden Wohnungen in allen Größen bereitgestellt. Die Angebotspalette der Wogera reicht von Kleinappartements mit Wohnflächen unter 35 Quadratmetern bis zu familiengerechten Großwohnungen mit Wohnflächen über 95 Quadratmetern.

(RP)
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