Ratingen Wie Grundschüler Ost sehen

Düsseldorf · Grundschüler der offenen Ganztagsschule (Ogata) an der Ludgerus-Schule haben ihren Stadtteil fotografiert. In einer Ausstellung im Haus Salem zeigen sie ihre Perspektive von Ost. "Schön, was die Kinder uns zeigen. Da schauen wir morgen gleich rein", sagt eine Bewohnerin, die zum Abendessen unterwegs ist.

Im Gartenhaus, "geradeaus durch, dann links", stellen die Kinder der Ogata der Ludgerus-Schule, sonst bekannt als eifrige Musizierer bei Frühjahrs- und Weihnachtskonzerten, in den nächsten Monaten digitale Bilder aus.

Man sieht ein Hauseck aus Backstein, heranrollend wie ein Schiff. Die rot-weiß gestreifte Achse eines Karussells, so nah, dass man überall winzige Roststellen findet. Und ein steil emporragendes "Vorsicht! Kinder spielen"-Schild, eingefangen aus der Umarmung eines Kindes. Von den 57 jungen Fotografen sind einige bei der Eröffnung anwesend. "Unsere Tochter fotografiert alles, was ihr vor die Kamera kommt", erzählt der Vater der achtjährigen Celina Köper, die gerne tanzt, Judo trainiert, Blockflöte spielt, Schlittschuh läuft und schwimmt.

"Ratingen Ost ist der fünftgrößte Stadtteil Ratingens, aber man sieht, dass hier eine ganze Menge passiert", sagt der stellvertretende Bürgermeister David Lüngen (CDU), der die Ausstellung in das Haus Salem geholt hat. Der Stadtteil sei aktiv und damit besonders attraktiv vor allem für Familien und Kinder. Mit seiner Schirmherrschaft begleitet er "die Begegnung zwischen Jung und Alt, verbunden in der Nähe zum Stadtteil.

" Er beschreibt seine Schirmherrschaft als spontane Reaktion auf den guten Eindruck, den das Projekt auf dem Ratinger Kulturtag auf ihn gemacht habe. Erst im vergangenen Jahr verwirklichte die Ogata der Ludgerus-Schule mit Sonderzuschüssen der Schulverwaltung ein preisgekröntes "Akki"-Filmprojekt. Akki, das ist der Aktion & Kultur mit Kindern. Michael Niederhoff von der Schulverwaltung lobte die "hohe Qualität" der Ausstellung.

Sogar künstlerische Gestaltungsformen wie den "Goldenen Schnitt" kann man auf manchen Bildern klar erkennen. "So etwas denken sich die Kinder selber aus", so Dagmar Hohlbein, Leiterin und Heilpädagogin an der Ogata der Ludgerus-Schule. Projekte wie dieses förderten die Vielseitigkeit der Schule. "Wir haben auch eine Bewegungs-, Trommel- und Theater-AG", so Hohlbein. Es gehe dabei um das "Sehen lernen" und die Entdeckung der Talente und Vorlieben der Kinder.

Gert Schröter, Vorstands-Mitglied des Vereins zur Förderung der Übermittag-Betreuung in Ratingen, ist Träger des Projekts und unterstützt die Ogata. Die Eltern von Celine haben sich in Ratingen Ost niedergelassen und wollen ihre Tochter, die viel ausprobieren darf, rundum fördern. Mit der Digitalkamera zieht Celina auch privat los, fotografiert gern im heimischen Garten. Die Seniorinnen erinnern sich: "Wir haben auch immer hinter jede Hecke und unter jeden Stuhl geschaut.

(RP)
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