Heiligenhaus Wie Energiesparen bares Geld bringt

Heiligenhaus · Fördermittel für städtische Immobilien sollen in energetische Sanierung fließen. Derweil sparen Schüler im Kleinen.

 Schüler der Grundschule Isenbügel - hier mit Schulleiterin Manon Hoch - drehten die Heizung für einen Schultag um ein Grad herunter. Andere Grundschulen und Kitas taten es ihnen gleich - sparten Geld und Energie.

Schüler der Grundschule Isenbügel - hier mit Schulleiterin Manon Hoch - drehten die Heizung für einen Schultag um ein Grad herunter. Andere Grundschulen und Kitas taten es ihnen gleich - sparten Geld und Energie.

Foto: A. Blazy

Wer genau wissen will, wie die Perspektiven für den Erhalt aller städtischen Immobilien sind, bekommt einen Eindruck durch eine einzige Zahl. Über 1,5 Millionen Euro beträgt die Summe, die Immobilien-Fachbereichsleiter Volker Hoven als "Substanzverzehr" bezeichnet. Genau diese Summe müsste auch da stehen, wenn es um Investitionen in den Baubestand geht - das wäre die wirtschaftliche Betrachtung.

Fakt ist aber auch: Vor allem in Schulen und Turnhallen knirscht es buchstäblich im Gebälk. Im Fall der Karl-Heinz-Klein-Halle an der Hülsbecker Straße ist das wörtlich zu nehmen: "Der Betrieb der Schulsporthalle ist potenziell gefährdet, wenn nicht zeitnah die notwendigen Sanierungen am Dach durchgeführt werden." Die notwendigen Dachentlüfter der Lüftungsanlage, die zu einem späteren Zeitpunkt getauscht werden muss, werden zusammen mit der energetischen Flachdachsanierung erneuert. Somit wird sichergestellt, dass die Dachsanierung in Gänze abgeschlossen ist. "Die Maßnahme leistet einen wertvollen Beitrag, um den Energieverbrauch zu senken und somit die Bewirtschaftungskosten nachhaltig zu optimieren. Die Schätzkosten betragen 435.000 Euro", kommentiert die Verwaltung.

 Die Grundschule Unterilp - bald wieder genutzt - wird für 432.000 Euro so saniert, dass die Energiekosten dauerhaft sinken werden.

Die Grundschule Unterilp - bald wieder genutzt - wird für 432.000 Euro so saniert, dass die Energiekosten dauerhaft sinken werden.

Foto: A. Blazy

Zwei weitere große Posten sind beschlossen - die Idee weist in die gleiche Richtung: 322.000 Euro soll die Dach- und Fassadensanierung der Grundschule Unterilp kosten. Energieverbrauch und laufende Kosten sollen nachhaltig sinken, wenn die Regenbogenschule an den Moselweg umgezogen ist. 188.000 Euro schließlich kostet die neue Mensa und die Einrichtung für eine neue Gruppe im Kindergarten Steppkeshaus. Dass es für diese Investitionen Fördermittel gibt, ist für die Immobilienexperten nur Teil der Lösung. Denn: "Die generell bestehende Problemlage, dass die Größe zwischen Mittelbedarf und Budget nicht mehr in Einklang zu bringen ist, bleibt durch die Fördermittelverwendung grundsätzlich unberührt", heißt es in einer Beschlussvorlage für den Rat.

Unabhängig von immobilien- und finanztechnischen Ansätzen gibt es einen weiteren Ansatz der Stadt in Sachen Energiesparen, von dem man seit über einem Jahrzehnt profitiert. So bringt das Förderprojekt "Aktiv fürs Klima" eine sechsstellige Summe. Sie wird dazu verwendet, mit guten Ideen und Projekten das "Nutzerverhalten" - also den Alltag aller Energieverbraucher ein Stück weit zu lenken. Parallel zum Weltklimagipfel, der am Samstag in Paris zu ende geht, organisierten Schulen und Kitas der Stadt eine Aktion, die sie "Warmer-Pulli-Tag" nannten.

Katja Hummert, Projektleiterin bei der federführenden Düsseldorfer Beraterfirma "WertSicht", versprach dafür zu sorgen, dass greifbare Ergebnisse herauskommen: "Zumindest wollen wir den Verbrauch am Tag vorher feststellen und ihn dann mit den Daten vom Freitag vergleichen." Im April kommenden Jahres steht neben einer Zwischenbilanz des Klimaprojekts auch die Ausschüttung versprochener Boni im Kalender.

(RP)
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