Analyse Wie die Stadt auf eigenen Wegen wirbt

Heiligenhaus · Auf der A 44 ruhen nach wie vor gewaltige Hoffnungen. Am Wochenende geht es unkonventionell zu: Es gibt eine Radtour auf der noch nicht freigegebenen Strecke. Noch in den Startlöchern steht auch ein neues Kapitel interkommunaler Zusammenarbeit.

 Noch ist die A 44 nicht für den Verkehr freigegeben. Bevor es soweit ist, gibt es zwischen Hetterscheidt und Hofermühle noch eine Radtour.

Noch ist die A 44 nicht für den Verkehr freigegeben. Bevor es soweit ist, gibt es zwischen Hetterscheidt und Hofermühle noch eine Radtour.

Foto: A. Blazy

Das ist mal eine Idee: Die letzten Arbeiten auf der östlichen A 44 zwischen den Anschlussstellen Heiligenhaus-Hetterscheidt und Heiligenhaus laufen. "Bevor die Autobahn dem Kraftfahrzeugverkehr übergeben wird, gibt es einmalig die Gelegenheit legal mit dem Fahrrad die neue Trasse zu befahren", wirbt Tiefbauchef Michael Krahl. Treffpunkt ist Sonntag, 18. März, 14 Uhr an der Ratinger Straße - künftige Auffahrt Richtung Düsseldorf. Eine Trasse wird zur Location: Dort gab es bereits im Sommer 2015 das Kino-Event der Filmstiftung.NRW und des Stadtmarketings. Da die Aktion aufgrund des Wetters mehrfach verschoben wurde und jetzt relativ spontan zustande kommt, gibt es kein Begleitprogramm und auch keine Verpflegung, sondern pures Radfahren - gerne mit Fotoapparat. Hin und zurück ist die Strecke acht Kilometer lang. Nach der Tour bietet es sich an, den Nachmittag in der Gastronomie der Innenstadt in Heiligenhaus ausklingen zu lassen. Bislang ist die Wettervorhersage kühl aber trocken, so dass die Stadt auf eine gute Beteiligung hofft. Die Polizei führt die Tour auf dem Fahrrad an - "es soll jedoch keine Geschwindigkeitsüberwachung auf der A 44 geben", kündigt Krahl stark augenzwinkernd an.

Man sollte Stadtwerbung wie diese nicht mit dem Bespielen eines Nebenschauplatzes verwechseln. Nach wie vor ruhen gewaltige Hoffnungen auf dem Autobahn-Teilstück. Das gilt vor allem - aber nicht nur - für die Wirtschaftsförderer. Die haben zurzeit ohnehin einen ganzen Stapel dicker Bretter zu bohren. Obenan steht natürlich die Entwicklung des letzten großen Gewerbegebietes auf Stadtgebiet. Aber es gilt auch, das Umfeld zu beackern - nicht nur beim ewigen Thema Verkehr. Ein Anlauf dazu ist eine weitere Idee, die heute im Rat zur Diskussion steht. "Zwischen Rhein und Wupper: zusammen wachsen" heißt ein Großvorhaben, an dem Heiligenhaus beteiligt ist. Es geht um neue Formen interkommunaler Zusammenarbeit. Die Stadt will es in 2018 und 2019 unterstützen. Der Bereitschaft hierzu dürfte nicht abträglich sein, dass dies nichts kostet, sondern unter Umständen Fördergelder des Landes in Aussicht stellt. Der Kreis hat die Kosten von fünf Cent pro Einwohner schon übernommen. Was daraus werden kann, ist zum Start schwer einzuschätzen. Es gibt drei Pilotprojekte. "Deren Finanzierung durch Landes-Fördertöpfe ist aber noch offen", sagt Stadtplanerin Nina Bettzieche. Die Stichworte für die Pilotprojekte lassen jedenfalls für Heiligenhaus aufhorchen: Interkommunales Radwegenetz, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und "Work-Life-Balance-Quartiere". "Es geht darum, dass wir im Verbund der Städte einen ganz anderen Aufschlag mit unseren Anliegen haben werden als allein", sagt Bettzieche.

(RP)
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