Heiligenhaus Wenig Kitsch, viel Kultur

Düsseldorf · Im Museum Abtsküche bot der einstige Antiquitätenhändler Jürgen Karrenberg Raritäten aus seiner ehemaligen Verkaufsscheune an. Auch Duplikate aus dem Fundus des Museums wurden angeboten.

Zum Eldorado für Antiquitätensammler und Trödler wurde gestern das Museum Abtsküche. Hunderte von Besuchern strömten in das historische Tal auf der Suche nach Schnäppchen. Wieder wurde das Haus in einer heiteren Atmosphäre zum beliebten Kommunikationsort, wo rund um die Sonderausstellung von "Dröppelminas und Waffeleisen" viele wertvolle alte Sammlerstücke den Besitzer wechselten.

In Hof und Garten des historischen Gebäudes bot der einstige Antiquitätenhändler Jürgen Karrenberg echte Raritäten aus seiner ehemaligen Verkaufsscheune an. Mit heiteren Anekdoten und "Dönekes ut dem Dorp" unterhielt und amüsierte der waschechte Heiligenhauser die Gäste und vergaß auch nicht, sie zum Kauf zu animieren. Weichholzschränke, Eichenstühle der Jahrhundertwende und echte blaugraue Westerwälder Krüge in allen Größen und Formen, eine alte Zither, blecherne Wärmflaschen und vieles mehr fanden laufend Interessenten und wurden teilweise am Nachmittag versteigert.

Tand und Trödel waren nicht zu entdecken. Nur wenig Kitsch und viel Kunst, Kultur, Kommerz und Küche bestimmten das urige Flair und luden ein zum Verweilen. Duplikate aus dem Fundus des Museums standen zum Verkauf. "Der Erlös ist ausschließlich für Sonderausstellungen bestimmt", betonte Kustos Reinhard Schneider. Natürlich hatte der Gourmet auch für reichlich Essen und Trinken gesorgt. Passend zur laufenden Ausstellung durften die beliebten Waffeln nicht fehlen und andere kleine Köstlichkeiten. Denn bekanntlich hält nach dem Volksmund "Essen und Trinken Leib und Seele zusammen". Neben dem Kustos boten vier Damen in der Ausstellungshalle ihre Waren an. "Einmal Sammler, immer Sammler" betonte Karin Puruckherr und konnte sich nur schwer von einigen Stücken trennen, so von Meißner Porzellantellern (handbemalt), einen Intarsientisch, einem uralten Porzellan-Necessaire aus Ring-, Kettenhalter und Schminkutensilien der Jahrhundertwende für die elegante Dame und Erstausgaben des "Spiegel" aus den 50er Jahren. Gisela Homann bot funkelnde Kristallleuchter, ausgefallene Sammel- und Mokkatassen, alte Kaffeekannen und vieles mehr an.

Ein schöner Gegensatz dazu dann Antiquitäten von Heide Burkhardt, der Inhaberin des alten bergischen Hofes Gellenkothen. Auf ihrem Tisch fand man alte Holzarbeiten aber auch Kunst, so eine handgeschnitzte ein Meter hohe Madonna, urige Gestalten aus Sage und Märchen und ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert.

Marion Holler hatte alte und neue Dekorationen geschmackvoll drapiert.

(RP)
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